Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Ein Museum voller fahrbarer Vögel

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Glanz erstrahlen. Und möglichst genau so, wie der fabrikneu anmutende Sperber SR 4-3 in der Sammlung von Georg Mühr. Das blau-weiße Schmuckstü­ck gehört zu den 15 Fahrzeugen des vermutlich kleinsten Simson-Museums in Thüringen. Jedes Moped der Privatsamm­lung ist selbstvers­tändlich fahrbereit.

Eine absolute Rarität ist das erste in Suhl bebaute Kleinkraft­rad, das lindgrüne SR 1 (Simson Rheinmetal­l), Baujahr 1956, von dem im damaligen VEB Fahrzeug- und Jagdwaffen­fabrik „Ernst Thälmann“Suhl zwischen 1955 und 1957 insgesamt 152 000 Stück vom Band liefen. Dann wurde es vom Nachfolgem­odell SR 2 abgelöst. Hierzu hat der Simsonfreu­nd aus Faulungen ein 1962 gebautes SR 2E in seinem Museum. „Dies wurde von 1960 bis 1964 mit Sonderlack nur in den Westen geliefert und war über den Neckermann­Katalog zu beziehen“, erinnert Georg Mühr. Ab 1964 baute Simson die Kleinkraft­räder der Vogelserie: Schwalbe, Spatz, Star, Sperber und Habicht.

Weil sich jetzt auch immer mehr junge Leute für die KultMopeds aus DDR-Zeiten begeistern und sich im Seniorenal­ter auf ihre ersten fahrbaren Untersätze besinnen, sind derartige Oldtimer heute kaum noch für unter 1000 Euro zu haben, weiß er. „Als Simson nach der Wende Konkurs gegangen ist, blutete mir das Herz.“Bei der KonkursVer­steigerung im Februar 2003 hatte er jedoch zwei halbfertig­e Fahrzeuge vom Typ S 53 erwerben können und diese selbst komplettie­rt. Geärgert hat er sich nur, dass er damals nicht noch mehr Ersatzteil­e gekauft hat.

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Georg Mühr verschafft alten Schwalbe-Mopeds neuen Glanz. Foto: Reiner Schmalzl

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