Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Mandolinen und Flöten erklingen
Zwei Konzerte Freitag in Rudolstadt
Rudolstadt. Seit vielen Jahren bestreiten zwei Rudolstädter Musikgruppen in der Stadt die Lange Nacht der Hausmusik.
Auch in diesem Jahr sollen diese kleinen Konzerte am Freitag, dem 23.März, in vielen Thüringer Städten die Thüringer Bachwochen eröffnen.
In Rudolstadt beginnt die Seniorengruppe des Mandolinenorchesters um 18 Uhr im Saal des Alten Rathauses mit ihrem bunten Programm, das von Barockmusik bis zu italienischer Folklore reicht und auf den Frühling einstimmen soll.
Auch wieder dabei sind Schüler der Bläsergruppe der Rudolstädter Musikschule.
Die Flötengruppe „Concertino“schließt sich um 19 Uhr im Saal der „Herberge zur Heimat“in der Strumpfgasse 3 an. „Immer wieder Barock“heißt ihr Programm, das in bunter Folge Barockkompositionen aus europäischen Ländern vorstellt. Helena Wehner aus der zweiten Klasse der Sommerschule will die Flötenomis und -muttis unterstützen. Sie gehört zur Flötenklasse von Jana Schlechtweg an der Musikschule. Auch ein Dudelsack, eine Querflöte und das Fagott sind mit dabei. Saalfeld/Piesau. „Verflechtungsbeziehungen“ist das große Zauberwort, mit dem der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt nachweisen will, dass Lichte, Piesau und Katzhütte, die es im Zuge der Gemeindeneugliederung über die Kreisgrenze zieht, zum hiesigen Landkreis gehören. „Da ist in den vergangenen 20Jahren so viel gewachsen, das jetzt zerstört werden würde“, sagt der Saalfelder Landrat Marko Wolfram (SPD), der in Sachen Gebietsänderung noch viele Fragezeichen sieht.
Drei A-3-Seiten groß ist die von der Kommunalaufsicht des Landkreises erarbeitete Tabelle, in der die Verflechtungsbeziehungen der drei betroffenen Landkreise Saalfeld-Rudolstadt, Ilmkreis und Sonneberg zu erkennen sind. Fazit: Es gibt quasi keine. Oder anders ausgedrückt: Für Lichte und Piesau, die zum Kreis Sonneberg kämen, sowie für Katzhütte (Ilmkreis) würden sich von Gerichtsbarkeit bis Planungsregion so gut wie alle Zuständigkeiten ändern.
War bisher das Amtsgericht Rudolstadt für die abtrünnigen Gemeinden zuständig, so wäre das bei Katzhütte künftig das Amtsgericht in Arnstadt, für Lichte und Piesau wäre Sonneberg zuständig. Ähnlich sieht es bei Arbeits-, Sozial- und Verwaltungsgerichten aus, bei Schul-, Straßenbau- und Flurneuordnungsämtern oder der Agentur für Arbeit. Man müsste sich künftig an neue Handwerkskammern in Erfurt und Suhl, an neue Finanzämter in Ilmenau und Sonneberg gewöhnen. Auch die Industrieunternehmen müssten in die IHK Südthüringen wechseln, gewählt würde in anderen Landtagswahlkreisen. Auch den Busverkehr würden andere Anbieter übernehmen.
Von den Strukturdaten her sind vor allem Saalfeld-Rudolstadt und der Ilmkreis vergleichbar, die beide knapp 110 000 Einwohner und gut ein Dutzend größere Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten haben. Sonneberg fällt dagegen mit seinen aktuell gut 56 000 Einwohnern ab. Zum Vergleich: Das ist in etwa die Einwohnerzahl des Städtedreiecks nach der Gemeindeneugliederung.
„Wir arbeiten in den Fachabteilungen gerade die konkreten Auswirkungen des angestrebten Kreiswechsels auf“, sagt Wolfram. Es geht um Schlüsselzuweisungen, Kreis- und Schulumlage, Mehrbelastungsausgleich. Das alles fiele für die drei Gemeinden mit zusammen gut 3000 Einwohnern künftig weg. „Aus Sicht der Solidargemeinschaft kann man eigentlich niemanden ohne Kompensation rauslassen“, sagt der Landrat und sieht sich darin einig mit dem Kreistag, der erst vor wenigen Wochen ein Stoppsignal in Richtung wechselwilliger Gemeinden gesetzt hat.
Die Wahrheit ist halt immer konkret. In diesem Jahr beispielsweise will der Landkreis die Ortsdurchfahrt Piesau im Zuge der Kreisstraße 179 bauen. Die größte kommunale Straßenbaumaßnahme