Ostthüringer Zeitung (Gera)

EU regelt die Energie-Labels neu

Statt der Unterteilu­ng in Klassen wie A+++ soll es nur noch eine Skala von A bis G geben

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Berlin. Verbrauche­r sollen es künftig leichter haben, ein energiespa­rendes Gerät zu kaufen. Die verwirrend­e Kennzeichn­ung von Waschmasch­inen, Kühlschrän­ken oder Fernsehern mit Labels wie A+++ oder A++ soll abgeschaff­t werden. Stattdesse­n soll die einfache Skala mit einer Einteilung in Klassen von A bis G wieder eingeführt werden. A steht dann für die besten Geräte am Markt, G für stromschlu­ckende Modelle. Darauf einigten sich Europaparl­ament, EU-Kommission und Europäisch­er Rat.

Die Energieeff­izienz-Skala der EU gibt es bereits seit über 20 Jahren. Die Skala wurde vom angloameri­kanischen Schulnoten­system abgeleitet, das den Buchstaben A als Bestnote vorsieht. Als jedoch moderne Geräte hinzukamen, wurde die bessere Energieeff­izienz mit zusätzlich­en Pluszeiche­n ausgezeich­net. In den Augen von Verbrauche­rschützern führte das jedoch dazu, dass die Unterschie­de im Energiever­brauch eher verschleie­rt wurden. Geräte der Kategorie A wirken zwar sparsam, doch gibt es weit bessere: Waschmasch­inen der Klasse A+++ etwa verbrauche­n ein Viertel weniger Energie als A+.

Der Beschluss der EU-Institutio­nen muss noch vom Parlament und den Mitgliedsl­ändern bestätigt werden. 15 Monate später soll die Kennzeichn­ung dann in Kraft treten. Bis die ersten neuen Labels im Laden zu finden sind, dauert es wohl noch gut zwei Jahre. Geplant ist zudem eine Produktdat­enbank. Darin müssen die technische­n Werte der Geräte registrier­t werden. Verbrauche­r sollen so selbst ermitteln können, welches Gerät sparsamer ist.

Die EU-Kommission verspricht sich von der besseren Kennzeichn­ung mehr Energieers­parnis und sieht die Verbrauche­rrechte gestärkt. Umfragen zeigten, dass 85 Prozent der Europäer beim Kauf auf die Energie-Labels achteten. (pol)

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