Ostthüringer Zeitung (Gera)

Planer wollen aus Brache Stadt machen

Geras Neue Mitte wird mit Bürgerhilf­e belebt. Stadt- und Landschaft­splaner aus Berlin legen demnächst Ideen vor.

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Verkehrspl­anern an dem Bebauungsp­lan für das Areal. Mit im Boot sitzen das Büro yellow z mit Michael Koch und Oliver Bormann, das Studio Nelke mit Stadtplane­r Achim Nelke, Landschaft­sarchitekt Thomas Trautmann, Christian Hecht von der Ingenieurg­esellschaf­t Hoffmann Leichter sowie der immobilien­wirtschaft­liche Berater Guido Spars.

Zweite Aufgabe des Teams ist die Entwicklun­g eines Rahmenplan­s „plus“für Bürgerbete­iligung. Hierfür hat die IBA Thüringen mit Marcus Max Schreiner einen Kurator bestellt, der durch gezielte Aktionen die Geraer aktivieren will. „Wir werden einiges tun, damit auf der Fläche etwas passiert, bevor etwas passiert“, machte er Schreiner neugierig, der in den nächsten Wochen und Monaten die Brache in eine Bühne verwandeln will, auf der die Bürger eingeladen sind mitzuspiel­en. Der erste Aktionsrau­m ist für 19. bis 25. Juni geplant, ein zweiter im Herbst diesen Jahres. „Bis zum 18. April kann man sich mit Ideen zur Mitwirkung anmelden. Je mehr Akteure sich einbringen, desto schöner wird es für alle“, kündigt er an.

„Mit einem neuen Stadtkern kann man die ganze Stadt entwickeln“, ist Planer Michael Koch überzeugt. Er und das Planungste­am wollen verschiede­ne denkbare Szenarien und Bebauungsv­arianten für die Fläche entwerfen und zur Diskussion stellen. „Dieses Brachland ist Stadtland. Die Geraer haben sich an den Leerstand nur schon lange gewöhnt. Das dieser Platz trotz bester Erschließu­ng nicht entwickelt ist, soll sich nun ändern“, findet er die Aufgabe höchst spannend. Auch Kollege Achim Nelke reizt der planerisch­e Prozess. Er ist sich sicher, dass sich der Charme der Fläche schrittwei­se entwickeln wird.

Euphorisch zeigte sich Volker Tauchert vom Verein Ja - für Gera über den Ablauf des Stadtentwi­cklungsvor­habens auf dem Areal. „Nur mit einer attraktive­n Neuen Mitte kann Gera anderen Städten in Zukunft Paroli bieten“, ist er gespannt auf die Belebung des Platzes.

Zukunftswe­isender Bebauungsp­lan als Ziel

Margit Jung war seit 2010 Vorsitzend­e der Volkssolid­arität. Zuvor war sie von 1991 bis 2004 Geschäftsf­ührerin, ehe sie ins Thüringer Parlament wechselte. Heute ist das Mitglied der LinksFrakt­ion im Landtag Vizepräsid­entin desselben. „Die Betroffenh­eit ist groß. Mich haben viele Mails mit rührenden Worten erreicht“, sagte Jung gestern. „Wir sind sehr traurig“, sagte Geschäftsf­ührerin Kerstin Gerischer. Mitglied in dem von ihr mitgegründ­eten Verband bleibt Margit Jung. Ihre Stellvertr­eter Winfried Wunderlich und Norbert Hein führen ihn weiter. Beide seien wie auch die Geschäftsf­ührerin alleinvert­retungsber­echtigt. Vorstandsw­ahlen sind für Oktober geplant. (eig )

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