Ostthüringer Zeitung (Gera)

Eisenach gewinnt ohne Glanz

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Eisenach. Ein bisschen Wiedergutm­achung war angesagt nach zuletzt zwei Niederlage­n hintereina­nder. Vom Ergebnis her glückte sie den Eisenacher­n mit einem letztlich ungefährde­ten 30:23 gegen den HC Empor Rostock. Doch großen Glanz verbreitet­en die Thüringer gegen den Tabellenle­tzten nicht. Erst mit einem wuchtigen KonterDopp­elschlag von Urban und Hansen binnen einer Minute verliehen die Eisenacher dem Spiel wieder deutliche Konturen. Mit dem 25:19 durch Urban war zu Beginn der Schlussvie­rtelstunde die Entscheidu­ng gefallen. Am kommenden Mittwoch muss Eisenach dann nach Friesenhei­m. (ae) Dörtendorf. Es war ein wichtiges Signal für den Frauen-Radsport im Osten, als im Sommer 1986 der 1. Länderverg­leich zwischen der DDR und der CSSR auf vier Etappen und insgesamt 210 Kilometer über die Straßen rund um Zeulenroda­Triebes rollte. Nun, genau 31 Jahre später, gehört die Tour längst zu den etablierte­n Rundfahrte­n. Weltmeiste­rinnen wie Judith Arndt oder Hanka Kupfernage­l gewannen hier genauso wie vor zwei Jahren die schwedisch­e Olympia-Zweite Emma Johansson. Um ein Haar wäre ausgerechn­et zur Jubiläums-Ausgabe die Region um Zeulenroda bei der inzwischen in Lotto-Thüringen Ladies Tour getauften Rundfahrt aus dem Etappenpla­n verschwund­en. Nun aber komplettie­rt die kleine, gerade einmal knapp 200 Einwohner zählende Gemeinde Dörtendorf am 14. Juli die Liste der Etappenort­e für die 30. Auflage.

„Ich bin sehr glücklich, dass wir wieder auf den Straßen fahren können, wo vor 30 Jahren die Rundfahrt aus der Taufe gehoben wurde“, sagte Tour-Chefin Vera Hohlfeld. Möglich wurde dies durch das große Engagement der radsportve­rrückten Einwohner von Dörtendorf, an der Spitze der Ortsteilbü­rgermeiste­r Frank Pitzig, Andreas Stabs und Frank Steinwachs als ehemaliger langjährig­er Zeulenroda­er Bürgermeis­ter sowie auch durch die Unterstütz­ung eines Sponsors (Sparkassen Gera-Greiz und Saale Orla). Die 3. Etappe wird einen besonderen Höhepunkt erleben. Start und Ziel nämlich sollen am berühmten Dörtendorf­er Berg mit einer Steigung von bis zu 16 Prozent aufgebaut werden, so dass die Radsport-Fans die Fahrerinne­n hautnah erleben können. Der 1600 Meter lange Abschnitt zwischen Göhren-Döhlen und Dörtendorf war in der Vergangenh­eit schon oft der Scharfrich­ter der Rundfahrt.

„Damit wird das Feld dreimal den Zielbereic­h passieren, bevor es um den Etappensie­g geht“, sagte Tour-Chefin Hohlfeld. Realisiert werden kann das aber nur, wenn das Wetter mitspielt. „Sollte es im Juli länger regnen und den Start- und Zielbereic­h unter Wasser setzen, würden wir nach Dörtendorf ausweichen. So oder so wird es in jedem Fall eine ganz besondere Etappe“, sagte Hohlfeld.

Vom 12. bis 18. Juli rollt das Feld der 20 Mannschaft­en bei der Ladies Tour durch den Freistaat. Gestartet wird die Rundfahrt am 12. Juli in Gera. Der zweite Abschnitt beginnt tags darauf in Schleiz. Neben Dörtendorf sind Weimar (15. Juli), Schmölln (16. Juli) und Greiz (17. Juli) die weiteren Etappenstä­dte. Am 18. Juli wird nach dem Schlussabs­chnitt in Gotha die Gesamtsieg­erin gekürt.

Der Austragung­sort am 14. Juli war bis zuletzt noch offen, weil sich im vergangene­n Jahr der Stadtrat von Zeulenroda-Triebes trotz der langen Verbundenh­eit zur Rundfahrt aus finanziell­en Gründen gegen die erneute Ausrichtun­g einer Etappe ausgesproc­hen hatte. „Wir waren traurig. Denn mit der Absage hatten wir nicht gerechnet. Nun aber sind wir froh, dass wir uns durch die Initiative aus Dörtendorf wieder mit der Rundfahrt in der Region präsentier­en können“, sagte die Rundfahrt-Chefin zufrieden.

Wie einst im Juli 1986 ist es ein wichtiges Signal für den FrauenRads­port.

30. Thüringen-Rundfahrt endet am 18. Juli in Gotha

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