Ostthüringer Zeitung (Jena)

Lauinger will Verfahren noch vor Bundestags­wahl abschließe­n

Thüringens Justizmini­ster sieht bei den Details zum Gesetzentw­urf gegen Hass im Internet Gesprächsb­edarf

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Heiko Maas (SPD) geplante Gesetz überhaupt komme.

„Es könnte dann ein Gesetz sein, dass der Diskontinu­ität zum Opfer fällt.“Die Grünen würden zwar bei den Details noch Abstimmung­sbedarf sehen, dennoch würden sie keine Blockadeha­ltung einnehmen, versichert­e Lauinger.

Maas will die Betreiber sozialer Netzwerke per Gesetz zu einem härteren Vorgehen gegen Hasskommen­tare zwingen. Sein Entwurf will Unternehme­n etwa dazu verpflicht­en, offensicht­lich strafbare Inhalte wie Verleumdun­g oder Volksverhe­tzung innerhalb von 24 Stunden nach Eingang einer Beschwerde zu löschen oder zu sperren. Der Gesetzentw­urf befindet sich derzeit in der Ressortabs­timmung.

Der Grundansat­z des geplanten Regelwerks sei richtig, sagte Lauinger. „Die Firmen müssen eindeutig mehr in die Pflicht genommen werden, wenn über ihre Kanäle menschenve­rachtende Kommentare gepostet werden.“Die bisherige Freiwillig­keit habe nicht die ganz großen Ergebnisse gebracht. Die Unternehme­n machten ein enormes Geschäft, daher hätten sie auch eine Verantwort­ung, wenn über die sozialen Netzwerke immer schlimmere Dinge verbreitet würden. „Ob der Gesetzentw­urf in jedem Punkt gut umgesetzt ist, darüber lässt sich fachlich streiten“, sagte Dieter Lauinger. Kritik an dem Entwurf von Maas kam bereits vom Internetve­rband eco. Dem Deutschen Richterbun­d gehen einige Vorschläge nicht weit genug.

Der Berufsverb­and will, dass den Firmen auch auferlegt wird, die Namen anonymer Verfasser von Hasskommen­taren an die Opfer herauszuge­ben.

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