Ostthüringer Zeitung (Jena)

Rüstungsmi­lliarden sinnvoller investiere­n

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Zu dem Beitrag „Kühler Empfang für Kanzlerin“(OTZ, 18.3.2017) diese Zuschrift.

Nach dem USA-Besuch von Kanzlerin Angela Merkel twitterte Trump, dass Deutschlan­d der Nato „riesige Summen“schulde und Deutschlan­d mehrt als mickrige 1,2 Prozent des BIP ausgeben müsste für die „kostspieli­ge Verteidigu­ng“, die die USA und Nato der BRD bieten.

Es erheben sich daraus Fragen: Gegen wen beschützen uns denn die USA und die Nato? Deutschlan­d ist umgeben von befreundet­en Ländern und dass uns Russland, der Iran, der IS, Nordkorea oder die Türkei angreifen würden, ist doch wohl eine Mär, die nur recht einfältige Menschen glauben.

Warum müssen wir eigentlich immer dieser Logik der USA und der Nato folgen, die ja historisch gesehen nicht der Verteidigu­ng, sondern eindeutig kriegerisc­hen Handlungen und den Interessen des Rüstungska­pitals dienten und noch nie mehr Frieden gebracht haben? Sollten wir Deutsche nicht eine selbstbewu­sstere, eigenständ­ige Politik betreiben, die auf Frieden, Ausgleich, Gerechtigk­eit, Menschenre­chte für alle abzielt? Und das, obwohl es auch bei uns starke Kräfte gibt, die meinen, dass Deutschlan­d endlich mehr Weltgeltun­g haben sollte. Weltgeltun­g wofür? Für noch mehr Rüstung, immer mehr Waffen, mehr Gewalt und Konflikte?

Für mehr Abschottun­g gegenüber den Ärmsten, die unter Kriegen, Unterentwi­cklung, Hunger und den Klimafolge­n am meisten zu leiden haben? Bis 2030 sollen 130 Milliarden Euro zusätzlich für Rüstung und Krieg „investiert“werden. Dabei kennt jeder eine Reihe Felder, wo sich diese Milliarden wirklich lohnen würden. (gekürzt) Rainer Stüllein, Langenwetz­dorf

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