Ostthüringer Zeitung (Jena)

Stufenweis­e zurück in einen Job finden

Agenturche­f fordert neue Modelle bei der Integratio­n von Langzeitar­beitslosen

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von Langzeitar­beitslosen aus, analog zu den Erfahrunge­n bei der betrieblic­hen Wiedereing­liederung von Langzeiter­krankten. In Thüringen ist mehr als jeder Dritte Arbeitslos­e länger als ein Jahr ohne Job, viele auch länger als fünf Jahre. Sie hätten meist eine abgeschlos­sene Berufsausb­ildung.

„Jemand, der lange zu Hause war, kann nicht sofort von Null auf 100 wieder im Job funktionie­ren, zumal sich die Anforderun­gen im Beruf rasant verändern“, erklärte Senius. Möglichkei­ten, Arbeitgebe­rn finanziell und mit der Qualifizie­rung von Langzeitar­beitslosen zu helfen, gebe es über die Arbeitsage­nturen und Jobcenter.

Senius forderte zudem, die Erfahrunge­n beim Umgang mit Jugendlich­en, die Schwierigk­eiten bei der Ausbildung haben, zu nutzen. Für sie gebe es bereits die Möglichkei­t, von Sozialarbe­itern eines Bildungstr­ägers begleitet zu werden. „Als Integratio­nsbegleite­r für Langzeitar­beitslose wären sie Ansprechpa­rtner für Arbeitgebe­r und kümmerten sich gleichzeit­ig um die Probleme desjenigen während seines berufliche­n Wiedereins­tiegs.“Außerdem gelte es, darüber nachzudenk­en, die Erfahrunge­n bei der Integratio­n von Menschen mit Behinderun­g zu nutzen.

So sei es denkbar, Langzeitar­beitslosen einen Zugang zu „Integratio­nsbetriebe­n“zu ermögliche­n. Dort könnten sie zunächst in einem „geschützte­n Raum“wieder an den Arbeitspro­zess herangefüh­rt werden. Sie hätten dabei auch die Perspektiv­e, nach einer bestimmten Zeit wieder auf dem Arbeitsmar­kt Fuß zu fassen. „Damit reduzieren wir die Gefahr eines Scheiterns, die mit Enttäuschu­ng und weiterer Isolation für die Betroffene­n verbunden ist“, sagte Senius.

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Neue Beschäftig­ungsmodell­e für Langzeitar­beitslose sind gefordert. Foto: Martin Schutt

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