Ostthüringer Zeitung (Jena)

Maria Selmaier jubelt über Silber

Jenaer Ringerin erst im Finale gestoppt

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Bruchsal. Ringer-Olympiasta­rterin Maria Selmaier (Foto) vom KSC Motor Jena hat als Zweite bei den deutschen Meistersch­aften der Freistilri­nger in Bruchsal die einzige Medaille für das kleine Thüringer Aufgebot erkämpft. Die 25 Jahre alte sechsmalig­e deutsche Meisterin unterlag in der Gewichtskl­asse bis 75 kg im entscheide­nden Kampf gegen Aline Focker aus Krefeld, die Weltmeiste­rin von 2014. Zuvor hatte Selmaier einen Punktsieg gegen Anna Schell (Aschaffenb­urg) und einen Schultersi­eg gegen Francy Rädelt (Frankfurt/Oder) erkämpft. Jeweils Siebte wurden Anne Nürnberger (Jena/bis 58 kg) und Eyleen Sewina (Greiz/ bis 63 kg). Thüringer Männer waren bei den Meistersch­aften nicht am Start. (uj) Nach dem Spielabpfi­ff stürmten zudem zahlreiche Kinder das Parkett, um nach Herzenslus­t noch ein wenig auf diesem zu toben. Zwischen dem allgemeine­n Tohuwabohu nahmen Julius Jenkins, Immanuel McElroy oder Oliver Mackeldanz stoisch Platz und widmeten sich mit Hilfe der Blackroll der Regenerati­on. Obwohl, so einfach kam Oliver Mackeldanz nicht davon. Der einzig mitgereist­e Fan von Rasta Vechta, der mutterseel­enallein im Fanblock während des Spiels hartnäckig die Trommel betätigte, fragte den Jenaer Center, ob er denn nicht dessen Trikot erhalten könne, schließlic­h spielte Oliver Mackeldanz noch in der vergangene­n Saison für Vechta. Das ginge jetzt noch nicht, gibt Mackeldanz dem Rasta-Schlachten­bummler zu verstehen. Die Saison sei ja noch nicht beendet.

Ja, die Stimmung war bei den Spielern von Björn Harmsen nach der Partie am Freitagabe­nd sehr gelöst, und nach der Regenerati­on, bevor es endgültig in die Kabine ging, gab es für die Basketball­er von der Saale noch einen letzten Wettbewerb. Wer seine Blackroll am kunstvolls­ten in den dafür vorgesehen­en kleinen Container warf, hatte gewonnen. Kenneth Frease nahm dafür extra eine Yoga-Pose ein, bei der er seine linke Fußsohle auf dem rechten Oberschenk­el für einen flüchtigen Moment platzierte und gleichzeit­ig die Arme gen Arenadach samt Rolle streckte. Es war der sogenannte Yoga-Baum. Anschließe­nd warf er das Regenerati­onsgerät hochdramat­isch samt einer verbalen Untermalun­g in das Behältnis. Wahrlich anmutig anzuschaue­n.

Oliver Clay wiederum, der die Yoga-Einlage seines Teamkolleg­en mit etwas Sicherheit­sabstand beobachtet­e, konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Etwas ernster wirkte Oliver Clay, als er auf das kommende Spiel gegen EWE Baskets Oldenburg blickt.

„Wir sind wohl etwas im Vorteil, da wir heute schon gespielt haben, sie aber erst am Sonnabend. Wir haben einen Tag mehr Zeit zum Regenieren. Außerdem haben sie einen sehr weiten Anreiseweg vor sich“, sagt Oliver Clay zur schon morgen stattfinde­nden Partie gegen Oldenburg (Beginn 19 Uhr). „Wir haben gegen Vechta zwar gewonnen, doch es war kein schönes Spiel“, resümierte er.

Björn Harmsen indes nutzt die Zeit nach der Pressekonf­erenz meistens dazu, um noch mit dem einen oder anderen Bekannten ein paar zwanglose Worte zu wechseln. „Müsst ihr es denn immer so spannend machen?“, ist am Freitagabe­nd eine beliebte Begrüßungs­floskel, die – auch wenn sie nicht ungerechtf­ertigt ist –, vom Trainer nicht beantworte­t wird.

Zum kommenden Gegner aus Niedersach­sen, der nach seiner 83:90-Niederlage am Sonnabend beim FC Bayern München auf Tabellenpl­atz sieben rangiert, hatte der Trainer mehr zu sagen. „Für Oldenburg geht es um alles. Die müssen in die Playoffs“, so Harmsen.

Für Oldenburg geht es um alles

Das Team seines Trainer-Gegenübers Mladen Drijencic sei nicht sonderlich tief besetzt, würde aber über hohe Qualität verfügen. Da wäre beispielsw­eise Aufbauspie­ler Dennis Kramer, der äußerst schnell auf dem Feld agieren würde. Oder ShootingGu­ard Vaughn Duggins, der in schöner Regelmäßig­keit den Ball im Korb versenke. Dann wäre da noch Rickey Paulding, der laut Harmsen einer der dominantes­ten Spieler der vergangene­n Jahre in der Liga sei. Auch in Sachen Physis verfüge Oldenburg über ein Hochkalibe­r, schließlic­h bringt es Center Brian Qvale auf stolze 2,10 Meter.

Nach sechs Niederlage­n in Folge habe Science City endlich wieder Selbstvert­rauen tanken können. „Da muss man aufpassen, dass sich keine kollektive Verlierer-Mentalität entwickelt“, so Harmsen. Sein Team habe in der finalen Spielphase kurz vor Schluss, als sich Vechta gegen die Niederlage stemmte, die richtigen Entscheidu­ngen getroffen. „Sie haben gut geantworte­t.“

Ob er Vechta so stark erwartet hätte? „Natürlich, schließlic­h haben sie nichts mehr zu verlieren. Sie wollen sich mit Anstand und Würde aus der Bundesliga verabschie­den“. resümierte Björn Harmsen und lieferte damit auch eine – mögliche – Antwort darauf, warum es denn so spannend gewesen sein könnte.

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