Ostthüringer Zeitung (Jena)

Bei den DFB-Frauen kommt es mehr denn je auf den Abschluss an

Bis zum Spiel gegen Russland am Dienstag muss die Nationalma­nnschaft bei der Fußball-EM ihr größtes Problem lösen

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Es gibt keine Ausnahmest­ürmerin, wie es beim EM-Titel 2009 noch Birgit Prinz und beim EM-Triumph 2013 Celia Sasic waren. Es fehlen die Automatism­en in der neuen Grundordnu­ng, die nicht über einen längeren Zeitraum mit einem Stammperso­nal eingespiel­t werden konnte. Und mangelt es auch an prägenden Persönlich­keiten, die in Krisenzeit­en vorangehen?

Fast manisch wehrte sich die in die Führungsro­lle gedrängte Marozsan gegen jede Parallele von vor vier Jahren. In Schweden hatten nach einer holprigen Vorrunde die Meinungsma­cher Nadine Angerer und Saskia Bartusiak auf der Urlaubsins­el Öland eine Aussprache angestoßen, um die alte und junge Garde zusammenzu­bringen. Ohne die damalige Trainerin Silvia Neid. Die Vergangenh­eit tauge angeblich nicht als Vorbild für die Gegenwart. „Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Wir sind eine ganz anders zusammenge­stellte Mannschaft“, entgegnete die Kapitänin Marozsan, die derzeit auf dem Platz genug zu tun hat, ihrem eigenen Anspruch gerecht zu werden.

Auch die Torschützi­nnen aus dem Italien-Spiel stemmten sich gegen jede Grundsatzd­ebatte. „Jede von den Mädels will zu 100 Prozent. Daran scheitert es nicht“, erklärte Josephine Henning. Darüber soll beim gemeinsame­n Abendessen in ’s-Hertogenbo­sch am Samstagabe­nd Einigkeit bestanden haben. Oder wie es Abwehrkoll­egin Peter formuliert­e: „Das Glas ist für mich halbvoll.“Nicht halbleer. Der 29-Jährige erlebt bei ihrem siebten großen Turnier nach eigener Aussage „Déjà-vu-Gefühle“. Denn: „Wir werden von außen kritisiert, aber am Ende waren wir immer erfolgreic­h. Wir sind optimistis­ch, dass das so bleibt.“

 ??  ?? Wieder eine Chance vertan: Mandy Islacker ärgert sich über eine weitere vergebene Torchance. Gegen Russland muss auch sie treffsiche­rer werden. Foto: Maja Hitij/Getty
Wieder eine Chance vertan: Mandy Islacker ärgert sich über eine weitere vergebene Torchance. Gegen Russland muss auch sie treffsiche­rer werden. Foto: Maja Hitij/Getty

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