Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Jubiläum auf dem Kammweg
Die „Schleizer Wisente“starten heute zum zehnten Mal in Folge beim Rennsteig-Staffellauf. Eine im Team war jedes Mal dabei
anderen Namen. Um aber überhaupt teilnehmen zu können, ist nicht nur Ausdauer gefragt, sondern auch Schnelligkeit, wie Manfred Walther zu berichten weiß: „Das größte Problem ist immer die Anmeldung. Während man früher fünf bis sechs Minuten Zeit hatte, waren dieses Jahr alle Startplätze in nicht einmal einer Minute vergeben. Für uns blieb Warteplatz 28.“
Da sich einige Staffeln mehrfach anmelden, um sicher dabei zu sein, klappte es mit dem Jubiläumslauf für die Wisente, für die Christina Ludwig jedes Mal dabei war. Die Zeulenrodaerin, die beruflich in Schleiz verwurzelt ist, wird die achte Etappe vom Nesselberg bis zum kleinen Inselsberg in Angriff nehmen, nach dem sie den Staffelstab vom „Team-Opa“Manfred Walther entgegen genommen hat.
Der Neundorfer, für den am Rennwochenende ein neues Lebensjahrzehnt anbricht, ist seit 1984 Stammgast beim Rennsteiglauf, doch die Staffel über den Kammweg ist für ihn dennoch ein spezielles Erlebnis. „Es ist einfach ganz anders, als nur für sich allein zu laufen. Jeder will sein bestes für die Truppe geben. Die gemeinsame Freude im Ziel, wenn man es geschafft hat, ist unbeschreiblich“, schwärmt Walther.
Schade ist es aus seiner Sicht, dass ihre langjährigen Rivalen, die Weidatal Wiesel aus Zeulenroda, dieses Mal nicht dabei sind. Doch mit den Oberlandraketen, hinter denen vor allem der SV Crispendorf steht, wurde bereits eine neue Konkurrenz aus der unmittelbaren Nachbarschaft gefunden. Die Crispendorfer, die als reine Männerstaffel an den Start gehen, sind das zweite Mal dabei. Im Vorjahr lagen die Laufzeiten der Oberlandraketen und der Schleizer Wisente – die in diesem Jahr mit einem Durchschnittsalter von 48,3 Jahren gewiss nicht zu den jüngsten Staffeln zählen dürften – gerade einmal eine Minute auseinander.