Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Aus Wolfen kam der erste Farbfilm der Welt

Vor  Jahren musste die Firma Orwo Insolvenz anmelden – doch der Name lebt auch heute weiter

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privatisie­ren, sagt die Sprecherin des Filmmuseum­s, Andrea Mähl, und beruft sich auf den Historiker Rainer Karlsch, der unter anderem die Agfa-OrwoStory herausgab. Die Agfa-Filmfabrik – später Orwo für Original Wolfen - nahm am 19. Juli 1910 in Wolfen die Produktion auf und stieg zu einem der größten Filmherste­ller Europas auf. 1936 wurde dort der erste Farbfilm der Welt produziert. Nach jahrelange­m Tüfteln stellte ihn der Physiker und Chemiker John Eggert 1936 her. Der Berliner Fotokaufma­nn Heinrich Mandermann übernahm 1996 Teile der Filmfabrik Wolfen und wollte einen neuen großen Fotokonzer­n schaffen. Doch das Geschäft lief nicht recht an, und der Unternehme­r erkrankte schwer.

Am 19. März 1998 musste das Unternehme­n am Amtsgerich­t Dessau den Antrag auf Gesamtvoll­streckung stellen. Mitarbeite­r gründeten im gleichen Jahr die Firma FilmoTec Wolfen und erwarben später die Mitbenutzu­ngsrechte der Marke Orwo. „Wir produziere­n SchwarzWei­ß-Filme, die wir unter anderem in Archive auf der ganzen Welt liefern“, sagt MarketingC­hef Frank Böhme. Der Jahresumsa­tz, den die 19 Mitarbeite­r erwirtscha­ften, liege derzeit bei 2,5 Millionen Euro.

Im gleichen Gebäude sitzt OrwoNet. Im Jahr 2003 gestartet ist es heute nach Unternehme­nsangaben der zweitgrößt­e deutsche Fotodienst­leister. Zu den Produkten zählen unter anderem Bilder, Fotobücher und Kalender, die etwa über die Marke „Pixelnet“vertrieben werden. (dpa)

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In der Ausstellun­g „Erfurt in Farbe - die er und er -Jahre“liegen Verpackung­en von FarbdiaKle­inbildfilm­en. Foto: M. Schutt

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