Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Ein Garten ohne Saison

M  G Kerstin Giersch aus Bad Lobenstein hat in  Jahren Gartenarbe­it ein Pflanzenpa­radies ers

- Von Oliver Nowak

Bad Lobenstein. Der Garten von Kerstin Giersch kennt keine Saison. „Bei mir blüht es von April bis zum späten Oktober“, sagt die Hobbygärtn­erin, die schon seit zehn Jahren beim „Tag der offenen Gärten“mitmacht.

Nahezu überall hat die Bad Lobenstein­erin Pflanzen stehen. Unterschie­dliche Blumen und Sträucher, Bodendecke­r und Disteln. Das hat einen simplen Grund: „Wo ich etwas gepflanzt habe, wächst kein Unkraut“, sagt sie. Und Unkraut ist so gut wie nirgendwo zu entdecken. Es ist sowieso kaum ein Fleckchen Erde zu sehen.

Angefangen habe alles vor 35 Jahren. „Damals habe ich den Garten von meiner Oma übernommen, die ihn nicht mehr pflegen konnte. Er war völlig verwildert und über und über voller Giersch, Büschen und Fliederstö­cken.“

Nach und nach machte sich die Bad Lobenstein­erin ans Werk, dem Wildwuchs auf der 1000 Quadratmet­er großen Fläche Herr zu werden. „Ich bin dem Flieder mit Hacke und Beil zu Leibe gerückt. Zuerst habe ich auch viel Rasen gesät, um den Giersch zu vertreiben. Und es war eine gute Spielfläch­e für die Hunde aus der Hundezucht.“Nach etwa vier Jahren folgten die ersten Beete. „Mit dem Nutzgemüse habe ich später aufgehört, es war schneckenm­äßig nicht mehr zu vertreten“, sagt Giersch. Mittlerwei­le ist ihr Garten schneckens­icher. „Ich wollte kein Schneckenk­orn benutzen, weil das dann irgendwann doch überall ist“, sagt sie. Und dann bediente sie sich eines einfachen Tricks: „Ich pflanze nur an, was den Schnecken nicht schmeckt.“

Aufgrund der vielen Pflanzen, die Kerstin Giersch bei sich im Garten stehen hat, ist das Areal sehr pflegeleic­ht. „Eigentlich mache ich jeden Morgen meine kurze Runde und zupfe mal hier und dort etwas Verblühtes ab.“ Doch es käme auch vor, dass sie zwei oder drei Wochen nicht nach ihren Pflanzen schaue. „Dann sieht es aber auch nicht verwildert aus, die Vielfalt macht es aus. Und alle vier Wochen sieht mein Garten auch anders aus, weil andere Pflanzen blühen.“Zurzeit blühen unter anderem die Kugeldiste­ln, an denen sich Bienen und Hummeln laben. Für die Nutzinsekt­en ist praktisch immer etwas da. In den Wintermona­ten stellt die begeistert­e Gärtnerin kunstvolle Gartenfigu­ren aus Beton her, die sie auch verkauft.

Ihren Garten stellt die Bad Lobenstein­erin gerne zur Schau. Jeder, der sich für das Refugium interessie­rt, kann kommen – auch außerhalb vom Tag der offenen Gärten.

 ??  ?? Bei Kerstin Giersch haben viele Pflanzen eine Heimat gefunden. Zurzeit finden die Bienen an der Kugeldiste­l ein reichhalti­ges Nahrungsan­gebot. Auch zwei Teiche sind angelgt. Der Drache aus Beton war die erste der zahlreiche­n Modellieru­ngen, mit denen...
Bei Kerstin Giersch haben viele Pflanzen eine Heimat gefunden. Zurzeit finden die Bienen an der Kugeldiste­l ein reichhalti­ges Nahrungsan­gebot. Auch zwei Teiche sind angelgt. Der Drache aus Beton war die erste der zahlreiche­n Modellieru­ngen, mit denen...
 ??  ?? Kerstin Giersch inmitten der Blütenprac­ht ihres Gartens. Die grüne Oase der Bad Lobenstein­erin blüht von April bis Ende Oktober – etwa alle vier Wochen verändert er das Blütenmeer.
Kerstin Giersch inmitten der Blütenprac­ht ihres Gartens. Die grüne Oase der Bad Lobenstein­erin blüht von April bis Ende Oktober – etwa alle vier Wochen verändert er das Blütenmeer.
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