Die größten Vernichter von Kapital

Aktionärsschützer präsentieren Liste

Frankfurt/Main. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) listet jährlich auf, welches börsennotierte Unternehmen am meisten Aktionärsvermögen verbrannt hat. Wieder gehört Air Berlin dazu. Die Gesellschaft steht in diesem Jahr auf Rang fünf der größten Kapitalvernichter. Die „rote Laterne“trägt der Maschinenbauer Singulus aus Kahl am Main. Air Berlin hat voriges Jahr 33,9 Prozent seines Kurswertes eingebüßt, binnen der vergangenen drei Jahre gar 63,4 Prozent. Die Singulus-Aktie hatte im vorigen Jahr einen Kursverlust von 90,2 Prozent .

Auch etablierte Aktiengesellschaften zehren am Vermögen der Anleger: Voriges Jahr waren unter den DAX-Werten wieder RWE, Eon, Deutsche und Commerzbank bekannte Kapitalvernichter. Bis zu einem knappen Viertel haben sie voriges Jahr an Börsenwert verloren, bis zu 62,5 Prozent seit 2014.

Wo nötig, will die DSW, die pro Saison rund 650 Aktionärsversammlungen besucht, die schärfste Waffe zücken und Sonderprüfungen beantragen. Bei der Deutschen Bank läuft eine solche Prüfung schon, weil die DSW es leid war zuzusehen, wie Milliarden für Strafen abflossen statt als Dividende. Auch bei VW ist eine Sonderprüfung beantragt.