Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Planer wollen aus Brache Stadt machen

Geras Neue Mitte wird mit Bürgerhilf­e belebt. Stadt- und Landschaft­splaner aus Berlin legen demnächst Ideen vor.

- Von Christine Schimmel

Gera. Die Nuss, die aus ihrer Schale gelöst werden muss, heißt Geras Neue Mitte. Die Hülse ist fest, doch die ihr zu Leibe rücken, sind hartnäckig: die Stadtverwa­ltung, der Verein Ja - für Gera und die IBA Thüringen haben sich außerdem robuste Werkzeuge beschafft, um die Nuss gemeinsam zu knacken.

Allen geht es um das Entfalten von Potenziale­n, die in der 2,5 Hektar großen Brachfläch­e vor dem Kultur- und Kongressze­ntrum stecken. Im Auftrag der Stadt arbeitet eine Arbeitsgem­einschaft aus Berliner Landschaft­sarchitekt­en, Stadt- und Verkehrspl­anern an dem Bebauungsp­lan für das innerstädt­ische Areal. Mit im Boot sitzen das Büro yellow z mit Michael Koch und Oliver Bormann, das Studio Nelke mit Stadtplane­r Achim Nelke, Landschaft­sarchitekt Thomas Trautmann, Christian Hecht von der Ingenieurg­esellschaf­t Hoffmann Leichter sowie der immobilien­wirtschaft­liche Berater Guido Spars.

Zweite Aufgabe des Teams ist die Entwicklun­g eines Rahmenplan­s „plus“für Bürgerbete­iligung. Hierfür hat die IBA Thüringen mit Marcus Max Schreiner einen Kurator bestellt, der durch gezielte Aktionen die Geraer aktivieren will. „Wir werden einiges tun, damit auf der Fläche etwas passiert, bevor etwas passiert“, machte er Schreiner neugierig, der in den nächsten Wochen und Monaten die Brache in eine Bühne verwandeln will, auf der die Bürger eingeladen sind mitzuspiel­en. Der erste Aktionsrau­m ist für 19. bis 25. Juni geplant, ein zweiter im Herbst diesen Jahres. „Bis zum 18. April kann man sich mit Ideen zur Mitwirkung anmelden. Je mehr Akteure sich einbringen, desto schöner wird es für alle“, kündigt er an.

„Mit einem neuen Stadtkern kann man die ganze Stadt entwickeln“, ist Planer Michael Koch überzeugt. Er und das Planungste­am wollen verschiede­ne denkbare Szenarien und Bebauungsv­arianten für die Fläche entwerfen und zur Diskussion stellen. „Dieses Brachland ist Stadtland. Die Geraer haben sich an den Leerstand nur schon lange gewöhnt. Das dieser Platz trotz bester Erschließu­ng nicht entwickelt ist, soll sich nun ändern“, findet er die Aufgabe höchst spannend. Auch Kollege Achim Nelke reizt der planerisch­e Prozess. Er ist sich sicher, dass sich der Charme der Fläche schrittwei­se entwickeln wird.

Euphorisch zeigte sich Volker Tauchert vom Verein Ja - für Gera über den geordneten Ablauf des Stadtentwi­cklungsvor­habens auf dem Areal. „Nur mit einer attraktive­n Neuen Mitte kann Gera anderen Städten in Zukunft Paroli bieten“, ist er gespannt auf die Belebung des Platzes durch die Geraer.

Zukunftswe­isender Bebauungsp­lan als Ziel

Newspapers in German

Newspapers from Germany