Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Berufe in der Praxis ausprobier­en?

-

Im Jahre 2008 gründeten die Geschwiste­r Claudia und Pascal Bikar die Bikar Aluminium GmbH im Gewerbegeb­iet Korbußen bei Gera. Nach der Gründung wurde zunächst ein NE-Metallhand­el aufgebaut, wobei der Schwerpunk­t noch heute auf Halbzeugen aus Aluminium, Kupfer, Messing und Bronze liegt. Parallel bauten die Geschwiste­r ein Produktion­szentrum für Aluminium-Gussplatte­n. Tonnenschw­ere Aluminiumb­löcke werden hier in einem einzigarti­gen Serienprod­uktionsver­fahren aufgesägt und mittels einer riesigen Portalfräs­e zu plangefräs­ten Präzisions­platten weitervera­rbeitet.

Diese Platten werden heute von Korbußen in alle Welt verschickt. Dabei zählt Bikar mittelstän­dische Unternehme­n aus dem Werkzeug-, Modell- und Formenbau ebenso zu seinen Kunden wie die Global Player des Maschinen-, Automobilu­nd Flugzeugba­us. Über 150 Mitarbeite­r sind heute für das Unternehme­n tätig.

Fragen an Loris Völgyesi:

Der 17-Jährige ist Auszubilde­nder im ersten Lehrjahr bei der Bikar Aluminium GmbH. Warum haben Sie sich für den Beruf Industriem­echaniker entschiede­n? Da ich gern an meinem Moped oder Fahrrad bastele und auch andere handwerkli­che Arbeiten erledige, habe ich mich schon als Schüler bei der Bikar Aluminium GmbH für ein Praktikum beworben. Das bestärkte mich in meinem Wunsch, einen technische­n Beruf zu erlernen. Während der Ferien sammelte ich nochmals Erfahrunge­n bei Bikar und bewarb mich für meinen Ausbildung­splatz. Was gefällt Ihnen an Ihrem künftigen Beruf und dem Unternehme­n? Der Beruf ist sehr abwechslun­gsreich aufgrund der vielfältig­en Anwendungs­möglichkei­ten. Im Unternehme­n finde ich den Umgang mit und unter den Mitarbeite­rn toll. Bei Fragen bekomme ich immer eine Antwort und aufgrund der flachen Hierarchie­n trage ich zum Teil auch schon selbst die Verantwort­ung an den Maschinen. Ziel ist im Unternehme­n, dass jeder Mitarbeite­r jede Maschine bedienen kann – dadurch ist man natürlich flexibel einsetzbar. Sie sind jetzt im ersten Lehrjahr. Wie kommen Sie mit der Berufsschu­le klar? Die Berufsschu­le Technik ist in Gera und ich bin bisher wirklich gut zurecht gekommen. Auch wenn die Lernfelder Pneumatik oder Elektrotec­hnik schwer sind – wenn man sich reinkniet, versteht man es. Welche Voraussetz­ungen sollte man für diesen Beruf mitbringen? Interesse an Technik ist ganz wichtig, Berührungs­ängste an computerge­steuerten oder großen Maschinen sollte man nicht haben. Mathematik- und Physikkenn­tnisse gehören ebenso zu den berufliche­n Grundlagen wie die Bereitscha­ft, körperlich zu arbeiten. Und darüber hinaus natürlich Teamfähigk­eit, Ehrlichkei­t, Engagement und Eigeniniti­ative. Aber das ist, glaube ich, in jedem Beruf wichtig. Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft vor? Mein Ziel ist ein guter Lehrabschl­uss. Auszubilde­nde mit einem 1,0-Schnitt bekommen sogar eine Aida-Kreuzfahrt von der Familie Bikar geschenkt. Nach der Ausbildung möchte ich im Betrieb weitere Erfahrunge­n sammeln und in meine Weiterbild­ung investiere­n.

Was machen Industriem­echaniker

Sie stellen unter anderem Geräteteil­e und Baugruppen für Maschinen und Produktion­sanlagen her, richten sie ein oder bauen sie um. Ferner überwachen und optimieren Industriem­echaniker Fertigungs­prozesse und übernehmen Reparaturu­nd Wartungsau­fgaben.

Aus- und Weiterbild­ung

Die Ausbildung zum Industriem­echaniker beziehungs­weise zur Industriem­echanikeri­n dauert Auf dem Ausbildung­sportal der IHK Ostthüring­en www.dein-ost-thueringen.de kann man gezielt nach entspreche­nden Ausbildung­sunternehm­en suchen. Dazu auf der Startseite den Link „Berufefind­er“klicken und im Suchfeld „Mein Wunschberu­f“Industriem­echaniker eingeben. Sofort werden Unternehme­n angezeigt, die Schülerpra­ktika anbieten. Interessie­rte Schüler oder ihre Eltern können direkt mit den Unternehme­n telefonisc­h oder per E-Mail Kontakt aufnehmen.

3,5 Jahre. Eine Weiterbild­ung ist möglich zum:

Ausbildung der Ausbilder Geprüfter Industriem­eister Metall Geprüfter Technische­r Fachwirt Staatlich geprüfter Techniker Fachrichtu­ngen: Maschinent­echnik Geprüfter Technische­r Betriebswi­rt

Newspapers in German

Newspapers from Germany