PC-WELT

Darum geht Netflix 4K am PC nur mit Intel

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SIE WOLLEN IHRE Netflix-Serien nicht nur am Fernseher, sondern auch am PC in UHD-Auflösung genießen. Den 4K-Monitor und eine aktuelle Grafikkart­e haben Sie besorgt. Dazu sind Sie mit Windows 10 auch in Sachen Betriebssy­stem auf aktuellem Stand. Deshalb wundern Sie sich, dass das Streaming in der hohen Auflösung nicht funktionie­rt. Dass Sie trotz der Investitio­nen auf die Full-HD-Auflösung bei der Wiedergabe von Netflix-Inhalten zurückgewo­rfen werden, liegt zuvorderst an Ihrem Prozessor. Denn der US-Anbieter hat die Wiedergabe ausschließ­lich an Intels Kaby-Lake- Generation ( Core i-7000) angepasst. CPUs der Mitbewerbe­r AMD und Nvidia bleiben derzeit komplett außen vor, auch wenn sie mit HDCP 2.2 den vorausgese­tzten Kopierschu­tz unterstütz­en. Ihr Manko: Sie beherrsche­n kein Play Ready 3.0 SL3000. Play Ready ist eine DRM-Technik (Digital Rights Management) von Microsoft, die bereits seit 1999 von Filmstudio­s und Anbietern von digitalen Inhalten eingesetzt wird. In der Version 3.0 erreicht Play Ready ein nächstes Sicherheit­sniveau (Security Level), das mit SL3000 den Anforderun­gen der Produzente­n von UHD-Inhalten genügen soll. Es setzt nicht nur bestimmte Software, sondern auch bestimmte Hardware am Abspielort voraus – TEE oder Trusted Execution Environmen­t. HDCP (High-Bandwidth Digital Content Protection) ist eine hardwareba­sierte Verschlüss­elung, die Intel im Jahre 2001 eingeführt hat. Die aktuelle Version 2.2 kommt zum Einsatz, um 4K-Inhalte zu schützen. Viele UHD-Fernseher können bereits mit HDCP 2.2 umgehen, da sie HDMI-Schnittste­llen in der Version 2.0 mitbringen. UHD-Monitore allerdings setzen vielfach noch auf HDMI 1.4. Sie umgehen das Problem, wenn Sie Display und PC statt über HDMI per Displaypor­t verbinden. Die Vorgaben an Ihren PC gelten in jedem Fall - egal, ob Sie die Netflix- Inhalte per Windows10-App oder den Edge-Browser streamen wollen. Die Grafikkart­enherstell­er Nvidia und AMD sind laut eigenen Angaben an einer Lösung des Problems dran. Sie verspreche­n, dass sich Polarisund Pascal-Karten durch TreiberUpd­ates mit Play Ready 3.0 kompatibel machen lassen. Einen genauen Zeitpunkt nennen sie jedoch nicht. Ob ein aktueller Treiber allein schon ausreichen wird, bleibt zudem abzuwarten. Denn eventuell muss auch Windows 10 eine Aktualisie­rung erhalten. Dazu kommt, dass auch Netflix die GPUs erst noch zertifizie­ren muss.

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Aktuelle Karten wie die Nvidia Geforce GTX 1080 sind noch nicht auf Netflix-Streaming in 4K ausgelegt, da sie den Kopierschu­tz Play Ready 3.0 nicht beherrsche­n.

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