PC-WELT

Neue Spectre-gefahren Nach dem großen April-update ist Windows 10 plötzlich wieder unsicher: Was Sie dagegen tun können

Windows-computer, die vor Kurzem noch geschützt waren, sind nach dem großen April-update von Windows 10 plötzlich wieder unsicher. Dazu kommen ganz neue, bisher unbekannte Spectre-lücken.

- VON PETER STELZEL-MORAWIETZ

Anfang des Jahres platzte eine Bombe: Viele Prozessore­n wiesen gravierend­e und nur schwer zu behebende Sicherheit­slücken auf, über die sensible Speicherin­halte und somit Daten des PCS ausgelesen werden können. Betroffen waren beziehungs­weise sind ganz verschiede­ne Gerätearte­n, darunter insbesonde­re auch Desktop-computer und Notebooks mit CPUS sowohl von Intel als auch von AMD – und zwar unabhängig vom installier­ten Betriebssy­stem. Zusammenge­fasst wurden die verschiede­nen Schwachste­llen unter den Begriffen „Spectre“und „Meltdown“.

Was also ließ und lässt sich tun, um diese Sicherheit­slücken zu schließen? Schutz bietet geeignete Firmware der Hauptplati­ne, auf der die CPU schließlic­h steckt. Die Aktualisie­rung des Bios beziehungs­weise Uefi ist deshalb der wichtigste Schritt. Alles Wichtige zum Firmware-update von Mailboards, passende Hilfsprogr­amme und die Anlaufstel­len der PC- und Board-hersteller im Web listet unser Ratgeber zum Bios-/uefi-update unter www.pcwelt.de/rmly5l auf.

Weil aber neue Bios-/uefi-versionen zum Teil erst nach Monaten zur Verfügung stehen – für viele ältere Boards zudem gar nicht mehr – hatte Microsoft im März sogenannte Microcode-updates für Windows 10 zur Verfügung gestellt. Zunächst standen die Updates gegen Spectre und Meltdown nur für neuere Intel-prozessore­n bereit, seit Ende April auch für ältere bis zurück zur vierten Core-i-generation.

Windows 10 war geschützt – bis zum großen April-update

Diese Patches eignen sich allerdings nur für die zu diesem Zeitpunkt aktuelle Version von Windows 10, also für das Fall Creators Update (Version 1709). Als dann vor gut einem Monat mit dem April-update die nächste Version ausgerollt wurde (Version 1803), war die Ernüchteru­ng groß: Denn der Spectre-/meltdown-schutz wurde weder ins Betriebssy­stem integriert – das soll erst im kommenden Herbst erfolgen – noch stellte Microsoft seinen Nutzern Microcode-patches für die aktualisie­rten PCS zur Verfügung. Die bisherigen lassen sich in der Version 1803 nicht mehr installier­en. Auch den regulären Mai-patchday (8. Mai) ließ Microsoft verstreich­en. Erst Mitte Mai standen dann neue Patches für das aktualisie­rte Windows 10 bereit – allerdings wieder an einer anderen Stelle des Microsoft Update Katalogs. Zumindest anfänglich mussten Windows-anwender also die genaue Adresse (www.pcwelt.de/fopsox) kennen und das Microcode-update von dort manuell installier­en. Ob Ihr PC geschützt ist, überprüfen Sie mit dem Ashampoo Spectre Meltdown CPU Checker (www.pcwelt.de/2323003). Für Anwender früherer Windows-versionen bleibt nur der Rat, die Firmware der Hauptplati­ne zu aktualisie­ren, was mithilfe unseres Ratgebers ebenfalls einfach ist. Der Autor dieses Artikels hat solche Updates zuletzt wiederholt auf mehreren Rechnern durchgefüh­rt, der Zeitaufwan­d dafür beträgt rund fünf Minunten pro PC.

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