Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Überrasche­nde SPD

- VON JAN DREBES

Es sagt viel über den Zustand der SPD aus, wenn selbst kleinste Zugewinne in Umfragen gleich wie ein bahnbreche­nder Erfolg wirken. Doch es ist unverkennb­ar, dass die Sozialdemo­kraten derzeit auf einer kleinen Welle surfen. Parteichef­in Andrea Nahles und Arbeitsmin­ister Hubertus Heil haben es geschafft, mit gut auf einander abgestimmt­en Vorstößen zum Umbau von Hartz IV und zur Einführung einer Grundrente die öffentlich­e Debatte zu bestimmen. Das war der Partei lange nicht gelungen. Dieses Mal ist es anders: Die Union tobt, sie hat sich auf die Debatte eingelasse­n, die über die Koalition hinausstra­hlt.

Die SPD kann sich freuen. Aber wird nun alles gut? Mitnichten. Die Umfragewer­te sind bei immer noch desaströse­n 17 Prozent vorerst stehengebl­ieben. Und die SPD muss Position beziehen, etwa zur Frage, wie sie die Sicherung von Arbeitsplä­tzen mit mehr Umweltund Naturschut­z in Einklang bringen will. Oder welchen Kurs sie nun in der Migrations- und Integratio­nspolitik verfolgt. Zuletzt wurde klar, dass anecken hilft. Nahles‘ Strategie derzeit, wie es scheint: Die SPD fit machen für den (gewollten) Koalitions­bruch.

BERICHT SPD BRICHT MIT HARTZ IV, TITELSEITE

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