Rheinische Post Duisburg

Wenn die Bagger rollen: fleißige Handwerker im Westen

- VON DANIEL CNOTKA (TEXT) UND TANJA PICKARTZ (FOTOS)

Ob öffentlich­e Hand oder privater Investor, an vielen Stellen in den beiden Bezirken rollen derzeit die Bagger. Eine Rundreise von Baerl bis Hochemmeri­ch.

WESTEN Von wegen Osterferie­n, im Duisburger Westen rollen die Bagger und kreischen die Kreissägen. Sollen doch die meisten Projekte, von den gleich die Rede sein wird, noch im laufenden Jahr, spätestens aber bis Mitte kommenden Jahres, fertig sein. Die private Hand baut, die öffentlich­e reißt ab, so lassen sich viele Bauprojekt­e von Baerl bis Hochemmeri­ch beschreibe­n.

Die Rundreise beginnt im Norden des Bezirks Homberg, an der Schulstraß­e in Baerl. Die ersten rot-gemauerten Wände des im Herbst zu eröffnende­n neuen Supermarkt­es stehen längst, Arbeiter bewegen sich aktuell bereits in der ersten Etage des Komplexes. Was auffällt, offenbar sind noch immer nicht alle Flächen des Geschäftsh­auses vermietet. Das Plakat mit dem Kontakt zum Vermieter hängt gut sichtbar am Zaun. Das Ende vom „Hochheider Eck“Weiter geht die Reise über die Rheindeich­straße nach Hochheide, vorbei am neuen Gewerbegeb­iet, dessen Stichstraß­e gerade entsteht (siehe auch Artikel rechts). An der Moerser Straße haben in den vergangene­n Tagen Bagger das Haus der Ex-Traditions­gaststätte „Hochheider Eck“platt gemacht. Geblieben ist jede Menge Schutt samt freiem Blick auf moderne Mehrfamili­enhäuser an der südlichen Eberhardst­raße. Auf dem sogenannte­n „Nühlen-Gelände“sollen Anfang kommenden Jahres ein Supermarkt, ein Discounter und ein Drogeriema­rkt stehen.

Von hier aus sind es nur noch wenige hundert Meter bis zur wohl höchsten Baustelle der Stadt, dem „Weißen Riesen“an der FriedrichE­bert-Straße. Der 60 Meter hohe und 320 Wohnungen umfassende Koloss hat sich in den vergangene­n Monaten stark verändert, er ist nämlich gar nicht mehr weiß.

Arbeiter haben sämtliche weiße Verkleidun­g abmontiert und entsorgt, ebenso sind bereits viele Fenster entfernt worden. Bis Sonntag, 3. September, soll der Ex-Wohnturm komplett entkernt sein, dann wollen ihn bekanntlic­h Sprengmeis­ter binnen weniger Sekunden in Schutt und Asche legen. Kosten für das Projekt: 3,5 Millionen Euro. Fördergeld­er des Landes NRW machen es möglich, diese Ex-Schrottimm­obilie in eine Grünfläche zu verwandeln.

Stichwort Schrottimm­obilie: Eine solche war die frühere Marktschul­e in Sichtweite des „Weißen Riesen“. Das Gebäude ist inzwischen abgebroche­n, übrig geblieben ist ein stattliche­s Bauloch. Auf diesem soll Ende des Jahres ein von zwei Hochheider Investoren errichtete­s Ärztehaus stehen (Kosten: zwei bis drei Millionen Euro). Schräg gegenüber, an der Luisenstra­ße, ist eine Bodenplatt­e gegossen worden. Hier errichtet laut Informatio­nen der Redaktion ein Hochheider Arzt einen Neubau.

Die Baustellen­reise geht weiter über die Duisburger Straße in Richtung Rheinhause­n. Das Abbiegen in den Businesspa­rk Niederrhei­n ist über die Dr.-Detlev-Karsten-Rohwedder-Straße nicht mehr möglich, der Bau der sechs Kilometer langen und zehn bis zwölf Millionen Euro teuren Fernwärmel­eitung von Homberg nach Rheinhause­n macht das nötig. Bekanntlic­h schließt der Fernwärmev­erbund Niederrhei­n eine Lücke im Versorgung­snetz. Die Frage, ob man mit der Baustelle im Zeitplan liege, die Leitung im April 2018 in Regelbetri­eb geht, ließen die Verantwort­lichen bis gestern Abend unbeantwor­tet.

Weiter geht’s zu dem, was von der Alfred-Hitz-Hauptschul­e an der Lange Straße übrig geblieben ist. Das ist nicht einmal mehr Schutt, die ersten Mauern für einen Komplex mit Supermarkt, Sparkassen­Filiale und Mehrfamili­enhaus stehen schon. Auch dieses Millionenp­rojekt soll noch 2017 fertig sein.

Auf dem Weg zum letzten Punkt dieser Baustellen-Reise – dem Ärztehaus, das auf dem Gelände des ehemaligen Hallenbade­s an der Schwarzenb­erger Straße gebaut wird – sind an gleich zwei weiteren Stellen am Flutweg Bauarbeite­r im Einsatz. Am Krupp-Gymnasium zeigt die Stadt, dass sie nicht nur abreißen kann. Die Arbeiten zum Bau der lange erwarteten Turnhalle laufen auf Hochtouren, das 2,7 Millionen Euro teure Bauwerk soll noch im laufenden Jahr stehen.

Etwas weiter ist das 18 Millionen Euro teure Neubauproj­ekt des Bauvereins Rheinhause­n, das sich ein Stück die Straße hinunter befindet. Zwei der insgesamt acht Mehrfamili­enhäuser mit je 16 Wohnungen sollen laut Plan noch im Frühjahr bezugsfert­ig sein.

Schließlic­h noch ab ins ExSchwimmb­ad: Auf dem Areal an der Schwarzenb­erger Straße rollen die Baumaschin­en. Hier sind die letzten Reste des Bades kleingehak­t, Mitte 2018 sollen Ärzte, ein Rehazentru­m und auch ein Discounter einziehen. Fazit: In beiden Bezirken, das zeigt die Tour zu den aktuell größten Baustellen, wird fleißig geschuftet. Geschuftet, um teils ehrgeizige Fertigstel­lungstermi­ne einzuhalte­n. Es gibt noch viel zu tun...

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Eine Etage am Supermarkt-Bau an der Schulstraß­e steht bereits.
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Die Verkleidun­g des „Weißen Riesen“ist inzwischen abmontiert.

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