Kulinarische Weltreise am Innenhafen
Nach dem erfolgreichen Start im Dezember vergangenen Jahres kamen auch an diesem Wochenende wieder viele Besucher zum Streetfood-Markt. An 30 Trucks gab es Spezialitäten wie Tacos, Burritos, Satè – aber auch Veganes.
Die Open-Air-Saison in der Duisburger City nimmt langsam Fahrt auf. Nachdem vor einer Woche der Marina-Markt den Anfang machte, ging es an diesem Wochenende mit dem Streetfood- Markt am Innenhafen weiter. Von Freitag bis Sonntag hatten die Duisburger Gelegenheit, Spezialitäten aus aller Welt kennenzulernen.
Im Dezember des vergangenen Jahres fand dieser ganz besondere Gourmet-Treff zum ersten Mal an gleicher Stelle statt. Für Max Sollmann vom Veranstalter „Food Lovers“war die Premiere kurz vor Weihnachten sehr erfolgreich: „Der Markt war sehr gut besucht und kam bei der Bevölkerung prima an, wir als Organisatoren und unsere
„Man ist praktisch im Urlaub, ohne zu
verreisen“
Stefania Miserini
Besucherin
Standbetreiber waren sehr zufrieden.“
Diesmal wurde an 30 FoodTrucks Leckereien aus aller Welt angeboten. Von Slow-Food aus dem „Smoker“- hier wird das Fleisch bis zu 24 Stunden sanft gegart - über mexikanische Tacos (Teigfladen) mit verschiedenen landestypischen Füllungen bis hin zu afrikanischen Köstlichkeiten reichte die kulinarisch vielfältige Angebotspalette. Max Sollman machte deutlich, dass „Streetfood“sich zu einem nicht mehr wegzudenkenden gastronomischen Angebot entwickelt hat und längst kein Geheimtipp mehr ist.
Das Ganze hat mit Fastfood nichts gemein. Sollmann erläutert den Unterschied: „Die Anbieter achten sehr auf Qualität und verarbeiten zum großen Teil regionale Produkte. Alles wird ganz frisch vor den Augen der Kunden zubereitet.“Ergänzend fügt er an: „Das ist für viele einfach eine Abwechslung, was anderes als die Pizza von nebenan.“Der Mitarbeiter des Bochumer Unternehmens, das im Rhein-Ruhr-Gebiet jährlich rund 25 Märkte organisiert, rechnete am Wochenende mit bis zu 10.000 Besuchern.
Stefania Miserini und Henning Faßbinder waren zwei von ihnen. Sie ließen sich mexikanische Burritos schmecken. Stefanias Teigtasche war mit Mais, Bohnen, Reis und mariniertem Hühnchenfleisch gefüllt, ihr Partner bevorzugte das Burrito mit einer Rindfleisch-Füllung. Auf den Slow- Food - Geschmack sind die beiden Neudorfer beim Streetfood- Festival gekommen, das im vergangenen Jahr im Landschaftspark veranstaltet wurde. Besonders interessant sei die „Vielfalt der Angebote aus unterschiedlichen Ländern“. Stefania Miserini brachte es auf den Punkt: „Man ist praktisch im Urlaub, ohne zu verreisen.“
Einer der Lieblingsstände von Max Sollmann ist der „Warung Indonesia“- Truck. Jeannette Goudsmit bietet dort indonesische Speisen an. Stark gefragt ist Saté - gegrilltes Hühnchenfleisch mit Erdnusssauce -, Sollmanns Favorit ist allerdings „indonesisch gewürztes pulled - beef“. Indonesisch perfekt kocht Jeanettes italienischer Ehe- mann Roberto. „Zuhause essen wir sehr abwechslungsreich, mal indonesisch, mal italienisch“erläutert die Holländerin mit indonesischen Wurzeln schmunzelnd.
Auch an Veganer war beim Streetfood - Markt gedacht. „Che Vegan“in Person von Michael Müntjes hielt da das passende Angebot bereit. Ganz außergewöhnlich schien das „Jackfruit“- Sandwich zu sein. Diese Frucht ähnlich einer großen Limette, wird mariniert und in einer speziellen Brühe gekocht. Das fertige Produkt schmeckt wie Hähnchenfleisch. „Das ist bei uns noch nicht richtig bekannt, ist aber total lecker“, so der Oberhausener. Kreativität ist auf dem Gebiet schon gefragt, versichert Michael Müntjes, der Neues gerne im Familienkreis und gemeinsam mit Freunden vor der „Marktreife“austestet. Im Ruhrgebiet ist in Sachen „vegane Ernährung“noch Luft nach oben, hat Müntjes festgestellt: „Hier müssen wir noch gegen die Curry-Wurst ankämpfen.“