Club Raffelberg rutscht auf den letzten Platz ab
Hockey: Fehlerquote gegen den Berliner HC in der ersten Halbzeit schlicht und ergreifend zu hoch.
Nach dem Spiel flossen die Tränen. Nicht am Samstag, zu klar war das 0:7 (0:2) gegen den Club an der Alster. Doch das 2:3 (0:2) des Club Raffelberg einen Tag später gegen den Berliner HC war ein Schlag in die Magengrube. Exakt 21 Sekunden fehlten den Duisburgerinnen, um wenigstens einen Punkt mitzunehmen – und eine ernsthaft bestrittene erste Hälfte, um als Siegerinnen das Feld zu verlassen.
„So ein 0:7 ist einfacher zu verkraften. Da weißt du, dass du schlechter warst“, sagte Trainerin Susi Wollschläger, deren Team nun auf den letzten Platz der 1. Hockey- Bundesliga der Frauen zurückgefallen ist. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz ist auf vier Punkte angewachsen – allerdings hat der HTC Uhlenhorst Mülheim auf Rang zehn noch ein Spiel mehr auszutragen. Großblottbek hat sich durch den überraschenden Derbysieg in Harvestehude etwas aus der Gefahrenzone abgesetzt. Für den CR wird es also nicht leichter.
„Das 0:7 gegen Alster war allerdings zu hoch“, sagt Wollschläger. Das erste Viertel gestaltete Raffelberg torlos, auch in den 15 Minuten vor der Halbzeitpause ließen die Gastgeberinnen nur ein Gegentor zu. Doch gegen Ende brach der Damm. „Man kann diskutieren, ob die Ecke vor dem 0:4 berechtigt war“, sagt die Trainerin, die weiß, dass der Spielausgang davon nicht abhing. Vielleicht aber nahm das deutliche Samstagergebnis den Raffelbergerinnen den Mut.
Denn bis auf wenige Minuten stimmte in den ersten beiden Vierteln „die Körpersprache überhaupt nicht. Wir waren viel zu weit weg“, so Wollschläger. Dazu häuften sich die unerzwungenen Fehler – sei es bei der Passabgabe oder -annahme. So ging Berlin vor der Halbzeitpause mit 2:0 (22., 29.) in Führung.
Doch der CR kam wieder zurück. „Wir wollten schon in der ersten Halbzeit viel mutiger spielen“, sagt die Trainerin. Das holte ihr Team schließlich nach. Schon drei Minuten nach Wiederbeginn fälschte Anneke Maertens nach einer Ecke und einem Zuspiel ihrer Schwester Pia den Ball zum 1:2-Anschluss ab. Zwölf Minuten vor dem Ende gelang der inzwischen verdiente Ausgleich: Darja Möllenberg behauptete den Ball an der Seitenlinie, Laura Helmrich brachte ihn in den Schusskreis, wo Leonie Thiel zum 2:2 verwandelte. Fünf Minuten vor dem Ende hatte Raffelberg den Siegtreffer nach Ecke auf dem Schläger – gab dann das Spiel aber aus der Hand. Zweimal verhinderte Johanna von dem Borne den Einschlag; 21 Sekunden vor Ende war der Ball dann doch drin.