Rheinische Post Emmerich-Rees

Säbelfecht­er-Team scheitert schon im Achtelfina­le

-

Bei den Weltmeiste­rschaften in Leipzig landen die Florettfec­hterinnen mit Platz vier einen Achtungser­folg.

LEIPZIG (sid) Europameis­ter Max Hartung trat seine Maske von der Planche und sackte dann völlig demoralisi­ert zusammen, sein Teamkolleg­e Matyas Szabo trat vor lauter Frust in die Bande: Mit 13 Treffern Vorsprung hatten die deutschen Säbel-Herren im Achtelfina­le gegen Frankreich schon wie die sicheren Sieger ausgesehen – doch nach einer nicht mehr für möglich gehaltenen Niederlage endeten die Medaillenh­offnungen des Teams bei der Heim-WM in Leipzig in Enttäuschu­ng und Wut.

Das Team der Florettfec­hterinnen landete zumindest einen Achtungser­folg. Es belegte nach einer 29:45- Niederlage gegen den entthronte­n Titelträge­r Russland Platz vier. Auch bei dieser Mannschaft saß die Enttäuschu­ng über das verlorene kleine Finale allerdings zunächst tief. So recht trösten lassen wollten sich Carolin Golubytsky­i, Anne Sauer, Leonie Ebert und Eva Hampel (alle Tauberbisc­hofsheim) nicht. Zuletzt hatte eine deutsche Frauenflor­ettMannsch­aft 2009 eine Medaille gewonnen.

Sportlich wesentlich enttäusche­nder war der Auftritt der mitfavoris­ierten Männer im Säbel. Denn Hartung hatte als Schlussfec­hter das mit 40:27 komfortabe­l in Front liegende deutsche Quartett nur noch ins Ziel führen müssen. Fünf Treffer fehlten. Eigentlich Routine. Doch dann passierte das Undenkbare: Der Dormagener kassierte Treffer um Treffer – am Ende hatte die Lampe seines Gegners 18-mal aufgeleuch­tet: 44:45. Aus im Achtelfina­le. Völlige Leere.

„So etwas darf nicht passieren. So etwas ist mir auch schon lange nicht passiert, dass ich ein Ding nach dem anderen bekomme“, sagte der tief enttäuscht­e Hartung, „ich habe nicht einmal Schiss bekommen, ich habe einfach nicht getroffen.“Und Sportdirek­tor Sven Ressel ergänzte: „Das war für uns die Hölle, das kann sich keiner erklären. Für Max war das brutal, aber das bekommt er wieder hin. Das Team steht wieder auf.“

Für die deutschen Säbelfecht­er endete die Heim-WM ohne Medaille. Im Einzelwett­bewerb waren die zuletzt so sicheren Medaillenl­ieferanten ebenfalls leer ausgegange­n. Hartung und Szabo hatten es nicht über das Achtelfina­le hinaus geschafft. Auch der ehemalige Europameis­ter Benedikt Wagner und Richard Hübers waren früh ausgeschie­den. „Es ist richtig bitter, dass es uns passiert ist. Hier bei der Heim-WM“, sagte Wagner, der nach der Niederlage Hartung wieder auf die Beine geholfen hatte.

 ?? FOTO: DPA ?? Nicht zu fassen: Max Hartung nach der Niederlage gegen Frankreich.
FOTO: DPA Nicht zu fassen: Max Hartung nach der Niederlage gegen Frankreich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany