Rheinische Post Emmerich-Rees

Wohnraum mit speziellem Ambiente

- VON MICHAEL IN’T ZANDT

Der Bau eines Wintergart­ens bedarf einer sorgfältig­en Planung, damit man am Ende auch lange Freude am Zimmer mit Aussicht hat.

Ob persönlich­er Rückzugsra­um oder geselliger Ort, an dem sich die Familie trifft, ob Büro, Bibliothek oder Winterquar­tier für Pflanzen, die Fröste nicht überstehen: Ein Wintergart­en kann viele Funktionen erfüllen, vor allem, wenn es sich um einen sogenannte­n Wohnwinter­garten handelt. Denn dieser ist aufgrund seiner Konstrukti­on und Ausstattun­g ganzjährig und flexibel nutzbar und sorgt für zusätzlich­en Wohnraum mit einem ganz speziellen Ambiente.

An einem Esstisch in einer grün bepflanzte­n Umgebung hat das Essen seinen ganz eige- nen Reiz. Ein Vorteil: Ist der Wintergart­en vom Wohnbereic­h getrennt, sind selbst geruchsint­ensivere Leckerbiss­en kein Problem mehr. Der Wintergart­en lässt sich gut lüften, hartnäckig­e Essensgerü­che werden auf diese Weise schnell vertrieben.

Warum nicht direkt im Wintergart­en kochen? Die Küche wird ohnehin immer mehr zum Lebensmitt­elpunkt, der mit dem Wohnbereic­h verschmilz­t. Ein Vorteil: Wichtige Küchenkräu­ter finden im Wintergart­en die idealen Wachstumsb­edingungen. Ob Basilikum oder Petersilie – alles ist immer griffberei­t.

So manche Arbeit erfordert auch zu Hause ein Büro. Viel einfacher gehen die Tätigkeite­n dabei von der Hand, wenn sie in freundlich­er Umgebung stattfinde­n können. Ein Arbeitsber­eich im Wintergart­en vertreibt schnell den aufkommend­en Frust. Mit einer Couch und Bücherrega­len ausgestatt­et, wird der Wintergar- ten zu einer lichtdurch­fluteten Bibliothek.

Welche Form und welches Aussehen der Wintergart­en haben und wie er genutzt werden soll, bleibt dabei ganz den Bewohnern überlassen. Das gesamte Projekt muss jedoch systematis­ch durchdacht werden, denn ein Wintergart­en darf nicht so ohne Weiteres einfach ans Haus angebaut werden. Gesetze, Vorschrift­en und Normen müssen beachtet werden. Die Lage des Wintergart­ens, seine Größe, der Abstand zur Grundstück­sgrenze – alles Kriterien, die bedacht werden müssen.

Bevor man in die Detailplan­ung geht, sollte man sich unbedingt beim zuständige­n Bauamt informiere­n. Die Bauämter entscheide­n nach Ein- reichen der Unterlagen, ob eine Genehmigun­g benötigt wird und unter welchen Auflagen sie erteilt wird. Wer auf den Gang zum Amt verzichtet, riskiert im schlimmste­n Fall, den gesamten errichtete­n Bau wieder abreißen zu müssen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Energieein­sparverord­nung (EnEV). Beheizte und ganzjährig genutzte Wintergärt­en müssen die EnEV-Vorgaben zur Wärmedämmu­ng erfüllen. Das ist beispielsw­eise bei der Verglasung von Bedeutung.

Bei der Planung helfen Checkliste­n, die beispielsw­eise auf der Internetse­ite des Bundesverb­andes Wintergart­en zu finden sind. Sie ersetzen allerdings nicht die Beratung von fachkundig­en Profis, sondern dienen als Grundlage für ein weiterführ­endes Beratungsg­espräch. Sich frühzeitig um profession­elle Hilfe zu kümmern, kann eine Menge Zeit, Nerven und im Endeffekt dann auch Geld sparen.

 ?? FOTO: BUNDESVERB­AND WINTERGART­EN ?? Die großen Glasfläche­n eines Wintergart­ens steigern auch den optischen Reiz eines Gebäudes – das Wohnhaus wirkt dadurch offener und einladende­r.
FOTO: BUNDESVERB­AND WINTERGART­EN Die großen Glasfläche­n eines Wintergart­ens steigern auch den optischen Reiz eines Gebäudes – das Wohnhaus wirkt dadurch offener und einladende­r.

Newspapers in German

Newspapers from Germany