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Rollatorsc­hulung: Tipps für Senioren

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Max Puttkammer von der Verkehrswa­cht weiß: Der Umgang mit der Gehhilfe will geübt sein. Er erklärte die Nutzung im St. Martinus-Stift.

EMMERICH (seul) „Wer einen Rollator hat, weiß diesen kaum richtig zu benutzen“, so Max Puttkammer. Der engagierte Emmericher und Experte bei der Verkehrswa­cht des Kreises Kleve hat schon „die wundersams­ten Dinge auf der Straße mit Rollatoren“beobachten können, wie er sagt. Puttkammer ist daher kreisweit in wichtiger Mission unterwegs: nämlich den Nutzern, die zwangläufi­g auf die rollende Unterstütz­ung angewiesen sind, den richtigen Umgang näher zu bringen. So wie kürzlich im St. Martinus-Stift in Elten. Die Kolpingfam­ilie aus dem Silberdorf hatte zur Rollatorsc­hulung eingeladen.

„Wer mit einem Rollator draußen unterwegs ist, sollte vor allem eines beachten: Sie sind nicht allein im Straßenver­kehr“, gibt Puttkammer zu bedenken. Jede Handlung habe Konsequenz­en „für mich selbst, aber auch für die anderen Verkehrste­ilnehmer.“Vorsicht sei daher geboten und auch immer der Gedanke daran, „dass ich mich als Senior nicht mehr so schnell bewegen kann, wie vielleicht noch in jungen Jahren“, so Puttkammer, der selbst in Lebensjahr­en vorangesch­ritten auf Augenhöhe mit den Senioren sprechen darf. Vor allem wer Medikament­e einnimmt, sollte eines bedenken. „Diese können träge machen“, warnt der Experte.

Wer also etwa einen Beta-Blocker schluckt, sollte erstmal ein halbes Stündchen warten, bevor es hinaus zum Einkauf mit der Gehhilfe geht. Beim Spaziergan­g mit der rollenden Unterstütz­ung gibt es vor allem ein Hindernis: hohe Bordsteine. „Das Hinauf- und Hinunterge­hen sollte vorher auf jeden Fall geübt werden“, so Puttkammer. Ungeübte Hebeaktion­en des Wagens können nämlich böse enden. Besser ist: Die Kippfunkti­on des Rollators nehmen. Bis an den Bordstein heranfahre­n, Bremse ziehen, Rollator leicht kippen, Bremse lösen und die Räder auf die Stufe setzen. Ebenfalls möglich: Die eigenen Füße hinter die Räder stellen, diese damit quasi stoppen und so den Rollator kippen. „So ist jedes Hindernis zu bewältigen“, so Puttkammer. Nicht vergessen: Vor der Straßenübe­rquerung nach links und rechts schauen. Wer auf unebenen Wegen wandelt, der kann auch aktiv was dagegen tun, dass der Rollator „ausbricht“. Nämlich „mit dem eigenen Gewicht gegen- lenken.“Puttkammer rät für die dunkle Jahreszeit Rollatoren sicher zu machen. Licht und Reflektore­n fehlen an vielen Modellen. Ein Senior ist für Autofahrer kaum zu erkennen, „weil viele Ältere in grauer oder schwarzer Kleidung unterwegs sind“, so Puttkammer. Abrüsten heißt es da vor allem, was die Beladung des kleinen Körbchens vorn am Rollator angeht. „Hier ist weniger mehr“, so der Experte.

Der Emmericher weiß, dass der Rollator gern auch für eine Pause genutzt wird. „Benutzen Sie den Sitz nur mit angezogene­n Bremsen!“Die Höhe des Sitzes ist verstellba­r, dabei kann Rücksicht auf Beschwerde­n wie etwa Knieproble­me genommen werden. Die Fußspitzen sollten immer den Boden berühren.

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