Ein Start, der neugierig macht
Frust in der Mercedes-Box, Jubel dagegen nebenan bei Ferrari – die neue Formel-1Saison hätte besser nicht beginnen können. Endlich war wieder Leben auf der Strecke, kämpften Fahrer aus zwei verschiedenen Teams um den Sieg. Den Silberpfeilen fehlte das Tempo, zudem patzten die Vordenker an der Box bei der Strategie. Das „springende Pferd“nahm nach gut 15 Monaten wieder einmal alle Hürden. Alles gut? Ende der MercedesÜberlegenheit? Ferrari kann offensichtlich das Tempo von Mercedes mitgehen. Ob Melbourne aber wirklich der Beginn einer neuen Zeitrechnung war, wird sich erst nach den nächsten zwei, drei Rennen beurteilen lassen. Sicher ist, dass die Autos besser aussehen. Sie sind bulliger, machen Eindruck. Doch die Optik allein reicht nicht. Auch in Australien war es ein eher langweiliges Rennen, mit der Einschränkung, dass diesmal ein rotes und keine silbernen Autos vorneweg fuhr. Überholmanöver, die spektakulärsten Aktionen in einem Autorennen, waren erneut kaum zu sehen. Zwar können Duelle um Platz fünf, neun oder 14 durchaus unterhaltsam sein, doch Spannung gibt es vor allem beim Kampf an der Spitze. Was nützen schnellere Autos, wenn sie nur zum Hinterherfahren taugen? In knapp zwei Wochen macht die Formel 1 in China weiter. Die Motorsportfans hoffen, dass der Fight „Rot“gegen „Silber“weitergeht, dass sich Red Bull erholt und das Duell zum Dreikampf werden lässt. Melbourne war ein Auftakt, der neugierig macht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.