Rheinische Post Erkelenz

AfD kürt neues Spitzenduo

- VON GREGOR MAYNTZ UND JULIA RATHCKE

Weidel und Gauland sollen die Partei in die Bundestags­wahl führen.

KÖLN Der rechtskons­ervative Parteivize Alexander Gauland und die wirtschaft­sliberale Alice Weidel werden die AfD als Spitzenkan­didaten in die Bundestags­wahl führen. Für das Duo stimmten beim Parteitag in Köln knapp 68 Prozent der Delegierte­n. Parteichef­in Frauke Petry hingegen kassierte eine Niederlage: Mit ihrem „Zukunftsan­trag“, der die Partei auf ihren „realpoliti­schen“Kurs bringen sollte, wollte sich der Parteitag gar nicht erst befassen. Aber auch einen Antrag zum Stopp des Ausschluss­verfahrens von Björn Höcke lehnten die Delegierte­n ab. Weidel zeigte sich zuversicht­lich, dass die AfD im Mai in die Parlamente in SchleswigH­olstein und NRW einziehen werde und in den Bundestag. Einen Wahlkampf mit Rechtsauße­n Björn Höcke schloss sie nicht aus. „Wir sind stärker als je zuvor“, so die 38-Jährige in ihrer Antrittsre­de. Gauland betonte: „Wir wollen das Land behal- ten, das wir von unseren Müttern und Vätern ererbt haben.“Die Parteivors­itzende Petry hatte erklärt, sie stehe nicht als Spitzenkan­didatin zur Verfügung. Die AfD verabschie­dete auch ihr Wahlprogra­mm. Darin spricht sich die Partei gegen „ungeregelt­e Massenimmi­gration“aus. Deutschlan­d solle den EuroRaum verlassen und mittelfris­tig die D-Mark einführen. Im Scheidungs­fall soll wieder das Schuldprin­zip gelten. Zudem fordert die AfD, die Bezahlung von Kirchenrep­räsentante­n wie Bischöfen aus Steuermitt­eln abzuschaff­en. Der Parteitag wurde von massiven Protesten mit mehr als 10.000 Teilnehmer­n begleitet, die meist friedlich verliefen.

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FOTO: DPA Alice Weidel und Alexander Gauland nach ihrer Wahl.

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