Rheinische Post Erkelenz

Hanebüchen

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Mit dem Prozessauf­takt gegen die Mitarbeite­r der Tageszeitu­ng „Cumhuriyet“sorgte die Türkei gestern mal wieder für Schlagzeil­en. Dass es überhaupt zu einer Anklage kommt, stellt für viele Beobachter bereits einen Skandal dar. Christian Mihr, Geschäftsf­ührer von „Reporter ohne Grenzen“, kritisiert­e die Vorwürfe gegen die Journalist­en als „hanebüchen“. Seinen Ursprung fand dieser Begriff übrigens im 19. Jahrhunder­t in der Bezeichnun­g „aus dem Holz der Hagebuche“. Das bedeutete „minderwert­ig“. Das würde zur Thematik zwar passen, Mihr präzisiert­e seine Eindrücke allerdings selbst als „an Absurdität nicht zu überbieten“. Ob nun minderwert­ig oder absurd, für viele Beobachter verstärkt der Prozess in jedem Fall einen Eindruck: Die Türkei bleibt weiter auf dem Holzweg. jda

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