Werder trennt sich von Trainer Nouri
BREMEN (sid) Als sich um 9.55 Uhr die Tore des Weserstadions hinter Alexander Nouri und seinem schwarzen Dienstwagen schlossen, war die Uhr für den 38-Jährigen bei Werder Bremen abgelaufen. Nach drei Toren in zehn Spielen ohne Sieg, dem vorletzten Tabellenplatz und einer deprimierenden 0:3 (0:2)Heimniederlage gegen den FC Augsburg war die Geduld mit dem Jungtrainer bei der Vereinsführung des Bundesligisten am Ende.
Da es aber auch seit dem Amtsantritt Nouris im Oktober 2016 sport- lich deutlich bessere Tage unter Nouri gegeben hatte, schickte Geschäftsführer Frank Baumann dem Coach zumindest ein paar warme Worte hinterher: „Alexander bringt alles mit, was einen erfolgreichen Trainer ausmacht. Ich bin sicher, dass er seinen Weg erfolgreich an anderer Stelle fortsetzen wird.“Nach einer Erfolgsserie im Frühjahr hätten sich die Bremer fast für die Europa League qualifiziert.
Über das Internetmedium Facebook kündigte Nouri eine Auszeit an und bedankte sich für die Zeit bei seinem langjährigen Arbeitgeber: „In Bremen hat alles begonnen, und ich werde die vielen schönen Tage nicht vergessen. Ein Teil von mir wird immer grün-weiß bleiben“, schrieb er.
Für vorerst ein Spiel rückt nun Florian Kohfeldt in die erste Reihe vor und wird bei der Auswärtspartie am Freitag bei Eintracht Frankfurt zusammen mit Ex-Nationalspieler Tim Borowski als Assistent auf der Bank sitzen. Der 35-Jährige war schon Co-Trainer unter Nouris Vorgänger Viktor Skripnik und betreut seit einem Jahr Werders U23 in der 3. Liga. Der Klub kann sich eine Dauerlösung mit Kohfeldt durchaus vorstellen, er gilt als ausgewiesener Taktik-Fachmann.
„Es ist nicht ausgeschlossen, dass Kohfeldt dauerhaft bleibt. Wir trauen ihm zu, kurzfristig einen Impuls zu setzen“, betonte Baumann. Genau dies aber war bei Nouri nicht mehr der Fall. „Wir waren zu der Erkenntnis gekommen, dass wir in dieser Konstellation nicht aus unserer Situation herauskommen“, erklärte der Geschäftsführer.