Rheinische Post Erkelenz

Schlachtfe­st Energie

- VON ANTJE HÖNING

Einst stand RWE für Ruhe, Wohlstand und Erholung. Davon ist nichts geblieben. 2016 spalteten sich RWE und Eon in vier Konzerne auf, nun zerlegen die Großen den schwächste­n und teilen ihn unter sich auf. Die Rechnung für das Schlachtfe­st zahlen die Mitarbeite­r, 5000 Stellen fallen weg. Strategisc­h macht die Neuordnung Sinn, entspreche­nd feierten die Börsen. Doch der RWEMitarbe­iter, der vor zwei Jahren zu Innogy wechselte, um nun zu Eon oder zum Arbeitsamt zu gehen, kann an der Revolution nichts Gutes finden. Auch nicht der Eon-Mitarbeite­r, der zwar Teyssens letztes Sparprogra­mm überlebt hat, jetzt aber weichen muss.

Bleibt die Frage, warum Politik und Gewerkscha­ften freudig zustimmen. Bei der Politik dürfte das schlechte Gewissen eine Rolle spielen. Merkel selbst hat mit dem überhastet­en Atomaussti­eg und der anhaltende­n Überförder­ung des Ökostroms die Konzerne in die Nähe der Schlachtba­nk geführt. Die Gewerkscha­ften wird man mit vagen Versprechu­ngen und ein paar neuen Arbeitsdir­ektoren-Posten eingefange­n haben. Ein bitterer Tag für die Belegschaf­t. BERICHT

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