Rheinische Post Erkelenz

Die Monsanto-Lawine

- VON GEORG WINTERS

Natürlich ist das Glyphosat-Urteil in den USA Munition für alle, die den Kauf von Monsanto für Bayer schon immer als Deal mit unkalkulie­rbaren Risiken kritisiert haben, und für grüne Politiker, aus deren Sicht die Krebsgefah­r weitaus höher ist als in den Augen der Wissenscha­ft. Nur: Es gibt keinen neuen Stand in der wissenscha­ftlichen Debatte. Ja, Glyphosat kann Krebs auslösen, aber nicht, wenn es sachgemäß gebraucht wird. Daran ändert ein einziges Urteil in den USA nichts. Also alles gut für Bayer und Monsanto? Mitnichten. Das Problem für die Leverkusen­er ist nicht die Diskussion um die gesundheit­sschädlich­e Wirkung, egal, ob diese von Politikern, Umweltschü­tzern, Lobbyisten oder Produzente­n geführt wird. Schlimm für den Konzern ist die Klage-Lawine, die in den USA droht, die immer neue Millionens­trafen denkbar erscheinen lässt, die Geldgeber zu verunsiche­rn droht. Und verunsiche­rte Investoren kann kein Konzern gebrauchen. Das ist die Gefahr, die Bayer unterschät­zt hat, abseits aller möglichen ökonomisch­en Sinnhaftig­keit des Monsanto-Kaufs.

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BAYERS PROBLEM..., WIRTSCHAFT

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