„Koko“Klosterhalfen wird Fünfte über 5000 Meter
BERLIN Im Ziel ging sie ein paarmal im Kreis herum, die Arme in die Seiten gestützt und wusste ein paar Momente lang nicht so recht, wohin mit sich. Dann winkte Konstanze Klosterhalfen in die Zielkurve, nach hier und nach da. Überall dorthin, wo sie jeweils Verwandte, Freunde und Bekannte entdeckt hatte. Als 5000-Meter-Fünfte in 15:03,73 Minuten hatte sie angesichts ihrer verletzungsbedingt schwierigen Vorbereitung eine sehr ordentliche Vorstellung abgeliefert.
Beifall brandete im Olympiastadion auf, als sich das Lauftalent aus dem Siebengebirge über das Stadionmikrofon für die Unterstützung bedankte. „Auch wenn es echt hart war am Ende, ihr habt mich getragen“, sagte sie. Für die Mittelstrecklerin vom TSV Bayer 04 Leverkusen bleibt der Traum von der ersten Medaille auf internationaler Ebene vorerst ein Traum. Die haushoch favorisierte Europarekordlerin Sifan Hassan aus den Niederlanden siegte in 14:46,12 Minuten souverän. Nach einem harten Jahr mit mehreren Wochen Trainingsausfall im Frühjahr hatte sich Klosterhalfen nicht so recht einordnen können. Ganz außen startete sie in ihr erstes großes Meisterschaftsrennen über die Zwölfeinhalb-Runden-Distanz. In Topform wäre es ihr sicherlich sehr recht gewesen, dass die später zweitplatzierte Britin Eilish McColgan (14:53,05) ein forsches Tempo anschlug. Ganz in Klosterhalfen-Manier. Aber nun?
Klosterhalfen war lange in der fünfköpfigen Spitzengruppe mit Titelverteidigerin Yasemin Can (Türkei). Kurz vor dem Schlusskilometer übernimmt die Bockerotherin gar die Spitze. Doch dann offenbarte sich das Trainingsdefizit. Auf dem Schlusskilometer hielt sie das Tempo, konnte aber nichts mehr zusetzen. Jetzt wird sie den Blick nach vorne richten.