1:3 – Espanyol zeigt Gladbach die Grenzen auf
Borussia Mönchengladbach hat das vorletzte Testspiel der Vorbereitung verloren. Gegen den spanischen Erstligisten Espanyol Barcelona gab es im Wegberger Waldstadion eine 1:3-Niederlage. Den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:2 für den Bundesligisten erzielt
WEGBERG Ein Fehler von Torwart Yann Sommer kurz vor der Pause leitete die zweite Niederlage im achten Testspiel ein, das zweite und dritte Gegentor fiel jeweils nach einem Standard. Josip Drmic erzielte bei seinem ersten Einsatz nach der WM das zwischenzeitliche 1:2-Anschlusstor.
Gladbachs 23-Milionen-Zukauf Alassane Plea war gegen die Katalanen aufgrund einer Muskelverhärtung nicht dabei. Der Franzose hat aber wohl auch noch Trainingsrückstand. Bis zum Bundesligastart gegen Leverkusen soll der aufgeholt sein. Statt Plea spielte Raffael im Zentrum des Angriffs, flankiert von Patrick Herrmann, der sich am Donnerstag zu Borussia bekannt hatte, und Fabian Johnson.
In der Defensive hat Jordan Beyer die Chance genutzt, die sich ihm durch die Verletzung des Schweizers Michael Lang bot. In Wegberg bildete er mit Tony Jantschke, Matthias Ginter und Andreas Poulsen die Viererkette. Im zentralen Mittelfeld war Christoph Kramer der Single-Sechser, davor spielten Michael Cuisance und Denis Zakaria. Beide hatten, wie die drei Angreifer, die Aufgabe, Espanyol früh zu attackieren und möglichst viele Bälle zu erobern. Auch Kramer stieß öfter nach vorn vor. Doch den nötigen Druck konnte das Mittelfeld-Trio nicht erzeugen.
Espanyol, gegen das Gladbach in der Saison 1987/88 in der ersten Uefa-Cup-Runde ausgeschieden war, war indes gut organisiert und unnachgiebig, Borussias Spiel nach vorn fehlte die Geschwindigkeit, um zu Chancen zu kommen. Einzig ein Distanzschuss von Cuisance in der 25. Minute prüfte Torwart Diego Lopez, jedoch ohne ihn vor große Probleme zu stellen. Größer war da schon die Bewährungsprobe für Yann Sommer nach 33 Minuten, als Leo Baptistao allein vor ihm auftauchte. Sommer blieb lange stehen und wehrte den Ball ab. Zuvor hatte Beyer einen Fehlpass fabriziert und so Espanyol die Chance eröffnet. Auf der anderen Seite hatte Poulsen immer wieder Probleme.
Auch die nächste Gelegenheit hatte Espanyol, das den Borussen zeigte, dass auch das neue 4-3-3-System gegen kompakte Teams kein Selbstläufer zum Erfolg ist. Die Borussen schafften es nicht, in die Tiefe zu kommen, weil der Gegner die nötigen Räume dazu zustellte. Barcelona machte das besser, wenn es schnell nach vorn kam. Borja Iglesias schoss aus 13 Metern freistehend, wieder reagierte Sommer schnell und richtig, er lenkte den Ball mit der linken Hand am Tor vorbei.
Dann patzte der Torhüter. Beim Rückpass von Herrmann versprang dem Schweizer der Ball, der Weg zum Tor war frei für Pablo Piatti, der das 1:0 für Espanyol erzielte. Sekunden danach war Pause. Die Führung der Katalanen war insgesamt verdient. Eypanyol hatte sich unter anderem mit einer gewissen Härte Vorteile verschafft.
Nach dem Seitenwechsel war es vor allem Herrmann, der nach vorn Akzente setzte. Zunächst flog sein Schuss aus der Drehung übers Tor, dann lenkte Lopez den Ball über die Latte. Genauer arbeitete Iglesias in der 63. Minute. Nach einem Standard war die Borussen-Abwehr unsortiert und er traf zum 0:2.
Borussias Trainer Dieter Hecking stellte nun auf eine Dreierkette um und wechselte in der Offensive durch. Drmic gehörte zum neuen Personal und erzielte auch das Anschlusstor (74.). Nach einer Ecke und erneuter Konfusion in der Borussen-Abwehr erzielte Marc Roca das 1:3 (81.). Acht Tage vor dem ersten Pflichtspiel im Pokal bei BSC Hastedt war das ein Warnschuss für die Borussia. Espanyol zeigte ihr die Grenzen auf.„Das haben wir uns sicher anders vorgestellt. Wir haben gesehen, es gibt noch einiges zu verbessern. Ich bewerte aber schlechte Testspiel-Ergebnisse genauso wenig über wie gute, wie das 3:0 in Southampton, bei dem vieles in Ordnung war“, sagte Hecking.