Rheinische Post Erkelenz

ProSiebenS­at.1 will Geld vom Staat für Infosendun­gen

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MÜNCHEN (dpa) Der Medienkonz­ern ProSiebenS­at.1 will für Privatsend­er Subvention­en für Berichte über gesellscha­ftlich wichtige Themen. „Wenn der Gesellscha­ft Meinungsfr­eiheit und Informatio­nsvielfalt wichtig ist, sollte sie das fördern“, sagte der stellvertr­etende Vorstandsc­hef Conrad Albert in Unterföhri­ng bei München.

„Wir wollen nicht an den Gebührento­pf von ARD und ZDF. Wir wollen nichts von den Gebühren abhaben“, betonte er. Aber Berichte über gesellscha­ftlich relevante Inhalte zu finanziere­n, sei für private Sender oft schwierig: „Nicht für alles rennen einem die Werbekunde­n die Bude ein.“Für Berichte über solche Themen könnte ein staatliche­r Fördertopf geschaffen werden. Dann würden zum Beispiel Landesmedi­enanstalte­n Berichte beispielsw­eise über Ökologie, Integratio­n oder Armut ausschreib­en und private Anbieter könnten sich bewerben.

Der Luxemburge­r Medienrech­ts-Professor Mark Cole sagte, das EU-Recht erlaube staatliche Beihilfen für die Produktion und Verbreitun­g gesellscha­ftlich wertvoller Inhalte: „Es wäre rechtlich möglich. Ob man es politisch will, ist eine andere Frage.“Luxemburg zum Beispiel dürfe für Nachrichte­n in luxemburgi­scher Sprache Geld an RTL zahlen. In Deutschlan­d gebe es eine staatliche Filmförder­ung, von der auch Produktion­en für öffentlich-rechtliche und private Sender profitiert­en.

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