Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Huntelaar müht sich um Hoffnung

Obwohl noch Tribünenga­st, setzt der Rückkehrer auf Schalke schon Impulse.

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GELSENKIRC­HEN (dpa) Seinem Hauptjob als Torjäger kann er verletzung­sbedingt noch nicht nachgehen, als Maskottche­n hatte er keine Wirkung – doch die Aufgabe als emotionale­r Anführer nimmt KlaasJan Huntelaar sehr ernst. Obwohl er beim 1:2 (0:1) im Abstiegsdu­ell gegen den 1. FC Köln gar nicht im Kader des FC Schalke 04 stand, gab der 37-Jährige danach viele Interviews und kämpfte gegen die Untergangs­stimmung an. Dabei verbreitet­e er genau die Überzeugun­g und positive Energie, die man seit Wochen oder Monaten mal von den Vereinsbos­sen erwartet hätte.

„Wenn wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit, kommen wir da raus“, sagte der Niederländ­er, der in der Halbzeit sogar zur Mannschaft gesprochen hatte, im Brustton der Überzeugun­g. Den man aber vielleicht auch nur in sich tragen kann, wenn man diese katastroph­ale Schalker Hinrunde voller Blamagen, Rückschläg­en und Demütigung­en nicht aus der Nähe miterlebt hat. Die Niederlage gegen den FC in der Nachspielz­eit war jedenfalls der nächste Rückschlag. Der Rückstand auf die auf dem Relegation­splatz stehenden Kölner beträgt nach der Hinrunde nun schon acht Punkte. Das ist einer mehr, als Schalke auf dem Konto hat.

All das beirrt Huntelaar aber nicht. „Ich habe vorher gewusst, worauf ich mich einlasse“, sagte der „Hunter“, der für die Retter-Mission auf Schalke auf einen ruhigen Karriereau­sklang mit dem potenziell­en Meistertit­el bei Ajax Amsterdam verzichtet: „Es sind erst 17 Spiele vorbei. Jetzt kommen noch 17. Wir spielen also gegen alle noch mal.“

Als nächstes kommen am Sonntag aber erstmal die Bayern, die mit einem 8:0 zum Saisonstar­t die Schalker Trauerspie­le eingeleite­t hatten. Und nach dem Spiel in Bremen folgen Aufgaben gegen Leipzig, bei Union Berlin und gegen Dortmund. Eine Aufholjagd scheint da erst mal wenig wahrschein­lich. Und wann Huntelaar sein 241. Pflichtspi­el für die Königsblau­en und sein Bundesliga-Comeback nach dreieinhal­b Jahren absolviere­n kann, ist noch offen.

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