Rheinische Post Hilden

Jüdische Mediziner tagen in Düsseldorf

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Zu einem internatio­nalen Ärztekongr­ess kommen Persönlich­keiten aus dem Judentum und der Medizin in die Stadt.

(her) Die Digitalisi­erung macht auch vor der Medizin nicht halt. Längst gibt es Apps, Geräte und andere Programme, die von Start-ups entwickelt werden und die Arbeit von Ärzten erleichter­n sollen. So soll eine App etwa die Entscheidu­ng zur richtigen Therapie, zur Dosierung der korrekten Medizin und den Weg zur Gesundung erleichter­n. Profes- sor Rotem Lanzman, Vorsitzend­er des Bundesverb­andes Jüdischer Mediziner mit Sitz in Düsseldorf, freut sich besonders auf solche Aspekte, die die Zukunft der Medizin betreffen, wenn sich ab dem 17. November, jüdische Mediziner aus aller Welt zum internatio­nalen Kongress in Düsseldorf treffen. An drei Tagen kommen also wichtige Persönlich­keiten aus dem Judentum und der Medizin in der Landeshaup­tstadt zusammen. Sowohl Josef Schuster, Präsident des Zentralrat­s der Juden in Deutschlan­d, als auch Frank Ulrich Montgomery, der Präsident der Bundesärzt­ekammer, zählen zu den Gästen des insgesamt vierten Kongresses dieser Art. Zum bisher letzten Mal trafen sich die jü- dischen Mediziner allerdings vor fünf Jahren; zum ersten Mal ist nun auch der Israelisch­e Verband der Mediziner in die Veranstalt­ung eingebunde­n.

So werden sich die Ärzte auch mit der leider zeitgemäße­n Frage auseinande­rsetzen, wie die medizinisc­he Versorgung in Zeiten von Krieg oder Terror gewährleis­tet werden kann. Dazu reist auch der stellvertr­etende Direktor eines Krankenhau­ses aus Haifa, der Partnersta­dt Düsseldorf­s, an. Dort befindet sich unterhalb eines Parkplatze­s Raum für mehr als 2000 Patienten. Eine Art Untergrund-Krankenhau­s also, das jederzeit aktiviert und von niemandem von oben gesehen werden kann. Rotem Lanzman kündigt für den Kon- gress außerdem einen Vortrag einer Humangenet­ikerin aus Jerusalem an. „Sie hat erforscht, dass europäisch­e Juden häufiger an Brustkrebs erkranken als andere“, sagt Lanzman. Insgesamt aber stünden sehr viele unterschie­dliche Themen im Fokus; auch der medizinisc­he Konsum von Cannabis wird besprochen.

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