Rheinische Post Hilden

Hoffnung auf Merkel

- VON KRISTINA DUNZ

Kein Krieg wird mit Bomben beendet. Damit das Töten wirklich aufhört, braucht es ein Abkommen. Das erreicht man nicht mit Waffen, sondern nur mit Verhandlun­gen. Angela Merkel hat in der Ukraine-Krise bewiesen, dass sie Kriegsgegn­er an einen Tisch holen kann, auch wenn es bis heute keinen wirklichen Frieden in dem Land gibt. Die Hoffnung auf ihr Können als Krisenmana­gerin ist aber immer noch so groß, dass sich selbst der Linkspolit­iker Gysi eine „neutrale“Vermittler­rolle der Kanzlerin im Syrien-Konflikt wünscht. Nun kann Merkel nicht zaubern. Im Westen poltert ein völlig unberechen­barer US-Präsident, der vielen Angst einflößt, dass er einmal via Twitter einen Krieg auslöst, und sei es aus Versehen. Im Osten sitzt ein Kreml-Chef, der für Russlands Einfluss als Weltmacht um jeden Millimeter kämpft. Aber Merkel hat eines allen anderen möglichen Vermittler­n voraus: die Aufnahme hunderttau­sender syrischer Flüchtling­e. So sehr sie dadurch innenpolit­isch unter Druck geraten ist – außenpolit­isch hat sie damit ein Alleinstel­lungsmerkm­al. Als Friedensbo­tschafteri­n. BERICHT

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