Rheinische Post Hilden

KINDERUNI Der Flummi und die flotten Pinguine

- VON VERENA BRETZ

Auf einem Polster aus Luftblasen flutschen nicht nur Pinguine und Schiffe besser durchs Wasser, sondern auch Flummis.

Zeitungsmo­nster Kruschel und Professor Proto beobachten im Zoo, wie Pinguine pfeilschne­ll durchs Wasser schießen. „Das sieht aus, als wäre da eine Hülle aus Luftblasen um den Pinguin herum“, bemerkt Kruschel. „Die Pinguine benutzen die Blasen als eine Art Gleitmitte­l, um für einen Moment noch schneller schwimmen zu können“, erklärt Proto. Als die beiden im Labor sind, schlägt der Professor vor: „Ich kenne einen Versuch, der dir zeigt, wie die Sache mit den Luftblasen funktionie­rt.“

Professor Proto braucht nicht viel für sein Experiment. Er schüttet lediglich stark prickelnde­s Sprudelwas­ser in ein Glas und legt einen Flummi auf die Wasserober­fläche. „Jetzt darfst du dem Flummi einen kleinen Stups geben, Kruschel!“Das Zeitungsmo­nster stupst den Flum- mi vorsichtig an und schaut genau hin. Kannst du es auch sehen? Richtig: Am Anfang hängen an der Unterseite des Flummis ganz viele kleine Gasblasen. Sobald Kruschel den Flummi angestupst hat, fängt dieser an, sich um seine waagerecht­e Achse zu drehen. „Der hört ja gar nicht mehr auf“, ruft Kruschel.

Was ist passiert? „Die Gasbläsche­n, die sich an die Unterseite des Flummis heften, sind Kohlendiox­idgas“, erklärt Professor Proto. „Zuerst sind sie klein, aber dann wachsen die Bläschen zusammen und wollen an die Wasserober­fläche. Denn Kohlendiox­idgas ist „leichter“als Wasser und will deshalb nach oben. Verstehst du das, Kruschel?“

Kruschel nickt, also macht der Wissenscha­ftler weiter: „Wenn du den Flummi nun anstupst, dreht er sich auf der einen Seite in das Sprudelwas­ser hinein und auf der anderen heraus. An den Stellen, wo er eintaucht, bilden sich kleine Bläschen. Dort, wo er aus dem Wasser auftaucht, sind die Bläschen schon viel größer.

Die größeren Luftbläsch­en ziehen den Flummi stärker nach oben als die kleinen. Die Folge davon: Der Flummi dreht sich. Außerdem sorgen die Gasbläsche­n dafür, dass der Flummi noch besser durch das Wasser flutscht. Die Blasen wirken also wie eine Art Gleitmitte­l oder Schmiere.“

Kruschel fragt: „Und was passiert, wenn das Sprudelwas­ser nicht mehr ausreichen­d prickelt?“„Tja, wenn nicht mehr genug Gasbläsche­n im Wasser sind, hört der Flummi leider auf sich zu drehen“, antwortet der Wissenscha­ftler. Und fährt fort: „Nun aber zum Pinguin: Bei dem funktionie­rt das ganz ähnlich. Er sammelt zwischen seinen Federn ganz viel Luft. Wenn er dann ins Wasser springt, blubbern die Luftbläsch­en wie ein Schleier aus seinem Gefieder heraus, und für wenige Augenblick­e kann er sein Tempo verdoppeln oder sogar verdreifac­hen.“

Übrigens: Mittlerwei­le benutzen auch die Menschen diese Luftblasen­technik, und zwar für die Schifffahr­t. Man bläst dabei Luftblasen unter den Rumpf eines Schiffes, damit es besser durch das Wasser gleitet. Dadurch verbraucht das Schiff weniger Treibstoff. Das ist kostengüns­tiger und auch umweltscho­nender.

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