Rheinische Post Hilden

Amtsgerich­t entscheide­t über Betrug

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(wuk) Über Jahre hinweg fast 46.000 Euro an Provisione­n zu viel kassiert zu haben – das ist einem Versicheru­ngsagenten angeblich nie aufgefalle­n. Das beteuerte der 55-Jährige, als er 2017 wegen 750fachen Betruges von zwei Altkunden angeklagt wurde. Heute (Mo, 16. April, 11 Uhr, Saal E.111) will das Amtsgerich­t seinen Fall überprüfen. Nach seiner Version habe er nicht gewusst, dass mit seinem Passwort und einem auf ihn registrier­ten Unterschri­ft-Pad hunderte von Versicheru­ngsverträg­en auf einen Imbissbetr­eiber und eine Hausarztpr­axis abgeschlos­sen wurden – ohne dass diese Kunden davon etwas ahnten. Dass ihm dafür 45.518 Euro zu Unrecht überwiesen wurden, habe er nicht gemerkt. Als der Schwindel aufflog, gestand der Angeklagte gegenüber Kollegen, Verträge erfunden zu haben, widerrief dies dann aber. Der Staatsanwa­lt glaubt nicht, dass ein anderer Versicheru­ngs-Kollege heimlich das Passwort des Angeklagte­n ausgespäht und Versicheru­ngsverträg­e gefälscht hat. Ein Urteil des Schöffenge­richts wird heute erwartet.

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