Rheinische Post Hilden

Fifa erkauft Freiheit

- VON GIANNI COSTA USA, KANADA UND MEXIKO BEKOMMEN ZUSCHLAG, SPORT

Die Fifa hat mal wieder getan, was man von der Fifa erwartet. Der Fußball-Weltverban­d hat sich bei der Vergabe des WM-Turniers an genau einer Frage orientiert: Von welchem Ausrichter profitiere ich am meisten? Nicht ganz überrasche­nd ist so die Wahl auf die USA, Kanada und Mexiko gefallen. Erstens, weil das Trio der Fifa elf Milliarden Euro Profit für die WM 2026 versproche­n hat. Kontrahent Marokko hatte nur fünf Milliarden zu bieten.

Zweitens, und das ist für viele Spitzenfun­ktionäre aus persönlich­er Betroffenh­eit wohl ein entscheide­ndes Argument gewesen, ist durch den Zuschlag für die USA davon auszugehen, dass die Korruption­sermittlun­gen der US-Justiz gegen die Fifa mit deutlich weniger Nachdruck geführt werden. Es war schon sehr auffällig, dass in den vergangene­n Monaten keine Anklage mehr erhoben worden ist.

Die Fifa ist darum bemüht, dass die Show weitergeht. Egal, mit welchen Mitteln. Das System von unzähligen Abhängigke­iten ist derart anfällig für krumme Geschäfte, dass eine Besserung einfach nicht in Sicht ist. BERICHT

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