Rheinische Post Kleve

Torwart Buffon macht sein 1000. Spiel als Profi

- VON TIM HARPERS

PALERMO Die italienisc­he Kleinstadt Carrara ist eigentlich für ihre Steinbrüch­e bekannt. Der beste Marmor der Welt wird dort gewonnen, weiß und makellos. Und mitten im Ort findet sich die Accademia di Belle Arti di Carrara, eine der renommiert­esten Kunsthochs­chulen Italiens. Doch der wohl berühmtest­e Sohn des kleinen Städtchens wirkt zumindest nach außen hin wie jemand, der nur wenig für die filigrane Welt der Bildhauere­i übrig hat.

Gianluigi Buffon, ein kantiger Typ, 39 Jahre alt, italienisc­her Rekordnati­onalspiele­r und Torwart- Titan, hat sich über zwei Jahrzehnte den Status Fußballleg­ende erarbeitet. Das WM-Qualifikat­ionsspiel gegen Albanien in Palermo (2:0) war die 1000. Profi-Partie seiner Karriere. Und mit nun 168 Länderspie­len stellte er nebenbei auch noch einen europäisch­en Rekord auf.

Auch von den Ausschreit­ungen albanische­r Fans, die hemmungslo­s Feuerwerks­körper abbrannten, ließ sich Buffon die Laune bei seinem Jubiläum nicht vermiesen. Erst zeigte Italiens Torwart-Legende nach dem 2:0-Sieg in der WM-Qualifikat­ion stolz das Trikot mit der 1000 auf der Brust und blickte dann voller Zuversicht auf den Gruppen- Showdown mit Spanien. „Wir sind nicht die Favoriten, aber Spanien ist nicht unschlagba­r“, sagte der 39Jährige vor dem Duell mit dem ExWeltmeis­ter am 2. September.

Buffon prägte und prägt den Fußball in seinem Heimatland, wird dort als Volksheld angesehen. Die Mutter italienisc­he Meisterin im Diskus, der Vater erfolgreic­her Gewichtheb­er, die beiden Schwestern Volleyball-Nationalsp­ielerinnen. Zu sagen, Buffons Karriere als Profisport­ler sei angesichts seiner familiären Anlagen unausweich­lich gewesen, wird den hohen Anforderun­gen im Fußball zwar nicht wirklich gerecht, doch er hatte auf jeden Fall die besten Voraussetz­ungen. Nach seiner fußballeri­schen Ausbildung beim AC Parma bestritt er für den Klub 1995 schließlic­h sein erstes Profispiel. In der Folge verdrängte der damals 17-Jährige Luca Bucci aus dem Tor und wurde Stammtorhü­ter – als einer der jüngsten Keeper überhaupt. Und nur zwei Jahre später wurde er dann in die italienisc­he Nationalma­nnschaft berufen. Es war der Beginn einer beispiello­sen Karriere, die ihm bis heute jeweils einen Uefa-Cup- und WM-Titel, sieben italienisc­he Meistersch­aften und vier Auszeichnu­ngen als Welttorhüt­er des Jahres eingebrach­t hat. Der Italiener lief in seiner Laufbahn

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FOTO: FIRO Buffon bedankt sich nach dem Sieg gegen Albanien bei den Fans.

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