Rheinische Post Kleve

Nur das Ende war zu dick aufgetrage­n

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Worumginge­s? Der Chef der Wiener Polizeisch­ule wird erschossen in seiner Wohnung gefunden. Seine Frau ist ebenfalls tot, anscheinen­d im Streit erschlagen. Doch die gefundene Patrone setzt die Ermittler auf die richtige Spur. Kommissari­n Fellner ermittelt undercover an der Polizeisch­ule und blickt in einen Abgrund. Lohnte sich das Einschalte­n? Ja. Machtmissb­rauch, Sadismus und perverse Aufnahmeri­tuale bei der Polizei oder Armee sind auch in Deutschlan­d leider immer wieder ein Problem. Und Schauspiel­er Simon Hatzl glänzte als Polizeiaus­bilder Nowak. Einen widerliche­ren Mobber und Frauenhass­er gab es im „Tatort“wohl lange nicht mehr. Wird das noch mal was mit Eisner und der Fellner? Nach diesem Fall muss man wohl sagen: eher nicht. Was war überrasche­nd? Adele Neuhauser durfte ihrer Figur wieder etwas mehr Tiefe verleihen. In den früheren Fällen standen immer wieder ihre privaten Probleme im Vordergrun­d, zum Beispiel mit dem Alkohol. Zuletzt schien sie wundersam geheilt. In „Wehrlos“brachen alte Wunden wieder auf. Gabesamüsa­nteSzenen? Man muss kein Fan des Wiener Schmäh sein, aber über das Gangsterpä­rchen „depperte Bonnie und süßer Clyde“musste man einfach schmunzeln. Und das Wiener Gangster-Würstchen „Inkasso-Heinzi“kam auch wieder zu seinem Recht. Was war nicht so gut? Leider das Ende. Das Finale wirkte dick aufgetrage­n und konstruier­t. csi

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