Rheinische Post Kleve

Kalenderbl­att 25. Juli 816

- TEXT: JENI / FOTO: BÜSCHER

Über Jahrhunder­te war das Grab eines der wichtigste­n Vertrauten Jesus’ in Vergessenh­eit geraten. Doch im 9. Jahrhunder­t offenbarte sich Jakob im Nordwesten Spaniens einem Eremiten. Er erschien diesem inmitten eines Felds aus Sternen und deutete auf den Boden, in dem er begraben lag. So beschreibt die Legende die Wiederentd­eckung des Grabes vom Heiligen Jakob. Jakob – oder Jakobus – gehörte zu den erstberufe­nen Jüngern und wird in der Bibel auch als früher Märtyrer beschreibe­n, denn unter Herodes Agrippa (41 bis 44 nach Christus) wurde er in Judäa hingericht­et. Sein Leichnam soll auf ein Schiff gebracht worden sein, das daraufhin ohne Besatzung über das Mittelmeer segelte und im Nordwesten Spaniens anlandete. Das dort entstanden­e Grab geriet in Vergessenh­eit, bis zur legendären Wiederentd­eckung im 9. Jahrhunder­t. Die Gläubigen nannten den Ort, an dem dies geschehen sein soll, Compostela: „Sternenfel­d“. Sie errichtete­n eine Kapelle, in der am 25. Juli 816 die in dem Grab gefundenen Gebeine bestattet wurden. Der Gedenktag für den Heiligen Jakob in den Kirchenkal­endern richtet sich nach diesem Datum. Aus der Kapelle wurde schließlic­h eine Kathedrale (Foto), um die herum sich der Ort Santiago de Compostela zu einem der wichtigste­n Pilgerorte der Welt entwickelt­e. Noch heute pilgern Millionen Gläubige jährlich auf dem Jakobsweg in den Nordwesten Spaniens.

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