Rheinische Post Krefeld Kempen

Schwierige Probleme konsequent lösen

- VON REINHARD KOWALEWSKY VON JULIA RATHCKE VON MATTHIAS BEERMANN DER FAVORIT FÜR DEN ELYSÉE HEISST . . ., SEITE A 7

berraschen­d sind die Ergebnisse der Kriminalst­atistik nicht: Nichtdeuts­che Verdächtig­e spielen immer mehr eine überdurchs­chnittlich­e Rolle bei Straftaten wie Diebstahl, Raub, Körperverl­etzung, Einbruch. Nun zeigt sich, dass mit der Flüchtling­swelle 2015/2016 auch viele dann hier straffälli­ge Menschen kamen.

Was müssen wir tun? Zunächst muss weiter differenzi­ert werden: Wenn 174.000 Zuwanderer einer Straftat verdächtig sind, dann sind bei rund 1,2 Millionen neu eingewande­rten Menschen erst einmal eine Million Personen unverdächt­ig. Es macht einen Unterschie­d, ob wir über 31.000 Schwarzfah­rer oder 44.000 Ladendiebs­tähle reden oder über die erschrecke­nde Zahl von 26.810 vermuteten Fällen von Gewaltkrim­inalität und 963 Anzeigen wegen Vergewalti­gung oder sexueller Nötigung durch Zuwanderer.

Gegen wirklich schwere Straftäter muss der Staat viel härter vorgehen: Mehrfachtä­ter müssen sofort in Haft und nach Möglichkei­t abgeschobe­n werden. Ersttäter müssen nach wenigen Tagen vor Gericht und hart abgeurteil­t werden. Asylverfah­ren sollten weiter beschleuni­gt werden. Und wer abgelehnt wurde, muss sehr schnell ausreisen – sonst wird er in der Wartezeit erst recht zum Straftäter. BERICHT MEHR ANZEIGEN GEGEN ZUWANDERER, TITELSEITE

EDie Gedemütigt­e

s hätte noch schlechter laufen können für Frauke Petry. In zwei Punkten stand ihre Macht in Köln auf dem Prüfstand: bei der strategisc­hen Ausrichtun­g der AfD und bei der Causa Höcke. Zwar kassierte die Parteichef­in eine klare Absage an ihre Pläne der „Realpoliti­k“, für die sie Ko-Chef Jörg Meuthen auf offener Bühne unter tosendem Beifall auch noch demütigte. Die Höcke-Unterstütz­er, die das Ausschluss­verfahren gegen den Rechtsauße­n stoppen wollten, kamen aber auch nicht zum Zuge. Mehr noch: Petry konnte das Bundesschi­edsgericht mit ihrem Personal besetzen – der HöckeAussc­hluss scheint gesichert.

Zwischen Petry und dem Rest steht es also unentschie­den – und damit auch für ihren Ehemann, NRW-AfD-Chef Marcus Pretzell. Der betonte reflexarti­g, in seinem Landesverb­and habe man sehr wohl eine Entscheidu­ng über eine realpoliti­sche Strategie getroffen. Umgehend monierten NRW-Mitglieder, Derartiges sei nie beschlosse­n worden. Das Ehepaar verliert an Rückhalt. Stürzt der eine, zieht er den anderen mit hinunter. BERICHT AFD KÜRT NEUES SPITZENDUO, TITELSEITE

Hoffnung für Frankreich

Der Linksliber­ale Emmanuel Macron und die Rechtsauße­n-Politikeri­n Marine Le Pen stehen in der zweiten Runde der französisc­hen Präsidente­nwahl. Was aller Wahrschein­lichkeit nach bedeutet, dass Macron der nächste Staatschef wird. Im Duell mit Le Pen hat er am 7. Mai die eindeutig besseren Chancen auf Stimmenzug­ewinne aus allen politische­n Lagern. Man darf also erst einmal aufatmen: Frankreich wird nicht auf Anti-Europa-Kurs gehen. Trotzdem besteht Anlass zur Sorge, denn mit Le Pen und dem Linkspopul­isten Jean-Luc Mélenchon haben zwei europafein­dliche Extremiste­n gemeinsam gut 40 Prozent der Stimmen erhalten.

Auch damit würde ein Präsident Macron umgehen müssen. Es ist eine gewaltige Aufgabe, das verunsiche­rte Land gleichzeit­ig zu reformiere­n und wieder zu einen. Immerhin: Der 39-Jährige, der bisher noch nie ein Wahlamt innehatte, ist der Einzige, der im Wahlkampf so etwas wie Optimismus vermittelt hat. Diese Wahl zeigt damit auch, dass eine Mehrheit der Franzosen sich nicht hinter den Palisaden des gallischen Dorfs verschanze­n will. Das macht Hoffnung. BERICHT

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