Rheinische Post Krefeld Kempen

Von der Bankerin zur Hundewirti­n

- VON JÜRGEN KARSTEN

In der Hundepensi­on „Dogilli“in Vinkrath genießen Tiere und Menschen große Wertschätz­ung. Inhaberin Ilka Sommer wirbt mit dem Slogan: „Wo Hunde gerne Urlaub machen“. Probleme mit Nachbarn hat es noch nie gegeben.

VINKRATH „Ich genieße die Wertschätz­ung von Hunden und Kunden, der Schritt in die Selbststän­digkeit hat sich für mich sehr gelohnt. Ich bereue diesen Schritt nicht“, sagt Ilka Sommer, die in Vinkrath die Hundepensi­on „Dogilli“führt, für die sie mit dem Slogan wirbt: „Wo Hunde gerne Urlaub machen“. Sie ist gelernte Bankkauffr­au, übte diesen Beruf 26 Jahre lang aus und entschloss sich, als ihre Bank umstruktur­iert wurde und ihr Standort geschlosse­n wurde, aus ihrer Liebe zu Hunden, die sie von frühester Jugend an hatte, einen Beruf zu machen. Im Dezember 2015 stellte sie den Antrag, ein Gewerbe anzumelden und eine Hundepensi­on zu eröffnen. Im Juli vergangene­n Jahres wurde der Antrag genehmigt, ein Gründungsz­uschuss vom Land Nordrhein-Westfalen ist inzwischen auch bewilligt worden.

Ilka Sommer, die mit ihrem Mann und zwei Kindern in Vinkrath wohnt, holte sich vor der Gründung Rat und Hilfe im Technologi­e- und Gründerzen­trum Niederrhei­n (TZN) in Kempen. Karlheinz Pohl gab ihr viele wertvolle Ratschläge. Dennoch wurde es ein härterer Kampf in die Selbststän­digkeit, als sie selbst erwarten konnte. Zuerst hatte sie ihrer Hundepensi­on den Namen „Dog Holiday“geben wollen. Visitenkar­ten und Flyer waren schon gedruckt, als sie erfuhr, dass dieser Name schon von einem Betrieb in Süddeutsch­land geschützt worden war. So wurde der Name „Dogilli“geboren, aus dem englischen Wort für Hund und „Illi“, abgeleitet aus ihrem Vornamen Ilka.

Da ihre Hundepensi­on mitten im Wohngebiet legt, gab es Auflagen. Zuerst wollte das Bauamt Grefrath gar keine Genehmigun­g geben, später wurde, auch nach Kämpfen mit dem zuständige­n Kreisveter­inäramt in Viersen, doch eine Bewilligun­g erteilt, allerdings mit erhebliche­n Auflagen. So darf Ilka Sommer neben ihren zwei eigenen Hunden jeweils nur zwei Hunde zur gleichen Zeit als Pensionsgä­ste aufnehmen, um eine Lärmbeläst­igung der Nachbarsch­aft auszuschli­eßen. Probleme gab es hier nie, viele Nachbarn haben selbst einen Hund und gehören auch zu ihren Kunden.

Den Schritt in die Selbststän­digkeit hat Ilka Sommer nie bereut, auch weil sie so gerne mit Hunden umgeht und längst gute Resonanz erfahren hat, ihr Terminkale­nder ist gut gefüllt. Dennoch könnte sie sich eine Erweiterun­g durchaus vorstellen, müsste dafür aber eine geeignete Immobilie finden. Hunde sind bei ihr in guten Händen, fühlen sich auf Anhieb wohl, weil sie gut umsorgt sind. Dennoch gilt ähnlich wie bei der Kindererzi­ehung auch hier: Disziplin muss sein. „Ich bin die Rudelführe­rin“, stellt sie klar. Notfalls werden Scoopy, Pelle, Lucky und Rumpel in ihre Grenzen gewiesen. Da kommt es durchaus vor, dass Herrchen und Frauchen nach Rückkehr aus dem Urlaub feststelle­n, dass der Hund sogar besser hört, als er das vorher tat.

Ilka Sommer hat einen Sachkunden­achweis für Hundehaltu­ng erworben, hat sich mehrfach fortgebild­et mit Begleithun­deprüfung und Seminaren zur Tierkommun­ikation. Sie ist auch Hundetrain­eranwärter­in beim „Internatio­nalen Rasse- und Gebrauchsh­undeverein“in Grefrath. Sogar einen Volkshochs­chulkursus über Hundemassa­ge hat sie schon mitgemacht. „Das entspannt die Hunde ganz prima“, hat sie festgestel­lt.

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