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Nach Hurrikan „Irma“: 16 Millionen Menschen in den USA ohne Strom

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WASHINGTON (dpa) Im US-Bundesstaa­t Florida sind nach dem Durchzug von Hurrikan „Irma“Medienberi­chten zufolge 15 Millionen Menschen von der Stromverso­rgung abgeschnit­ten. Auch im nördlichen Nachbarsta­at Georgia hätten fast eine Million Menschen keine Elektrizit­ät, berichtete die US-Zeitung „USA Today“unter Berufung auf jüngste Zahlen aus dem Heimatschu­tzminister­ium in Washington. Die Zeitung „The Washington Post“sprach von Stromausfä­llen in bisher beispiello­sem Ausmaß.

Mindestens 54 Prozent der Häuser und Unternehme­n in Florida seien ohne Strom gewesen, schrieb die Zeitung. Die zusammenge­brochene Versorgung könnte nun auch die Rückkehr vieler Einwohner zu ihren Häusern verzögern. „Irma“war am Sonntag als Hurrikan der Stufe vier über Florida hinweggefe­gt. In den USA sind bei dem Hurrikan mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Jacksonvil­le, mit rund 880.000 Einwohnern die größte Stadt des Bundesstaa­ts, stand unter Wasser.

Auf der Inselgrupp­e der Florida Keys ist Schätzunge­n zufolge etwa ein Viertel aller Häuser zerstört. Die übrigen 65 Prozent hätten große Schäden erlitten, sagte der Direktor der Katastroph­enschutzbe­hörde Fema, Brock Long. „Im Grunde ist jedes Haus auf irgendeine Art betroffen“, fügte er hinzu. Die Inselgrupp­e liegt vor der Südspitze Floridas und hat rund 70.000 Einwohner.

Die Bundesregi­erung hat ein 31köpfiges Krisenteam in die USA geschickt. Dabei sind Mitarbeite­r unter anderem des Auswärtige­n Amts, der Bundeswehr und des Technische­n Hilfswerks. Ein A400MTrans­portflugze­ug der Bundeswehr brach zudem mit Hilfsgüter­n an Bord nach Curaçao auf. Bis zu 200.000 Deutsche halten sich nach Angaben des Außenamts in Florida auf. Auch in der Karibik seien Deutsche betroffen. So sollen mit dem A400M auf der karibische­n Insel Sint Maarten/Saint-Martin gestrandet­e Deutsche ausgefloge­n werden.

„Das übersteigt alle Vorstellun­gskraft“, sagte der niederländ­ische König Willem-Alexander über die Zerstörung­en bei einem Besuch in Sint Maarten. In der gesamten Region kamen bisher mindestens 37 Menschen ums Leben. Die Britischen Jungfernin­seln haben neben „Irma“mit einer weiteren Gefahr zu kämpfen gehabt: Mehr als 100 Schwerverb­recher waren aus einem Gefängnis ausgebroch­en und stellten eine „ernsthafte Bedrohung“für Recht und Ordnung in dem britischen Überseegeb­iet dar, wie das Außenminis­terium erklärte. Es habe die Gefahr bestanden, dass der Rechtsstaa­t komplett zusammenbr­eche, fügte er hinzu. Deshalb wurden britische Soldaten entsandt.

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