Rheinische Post Krefeld Kempen

Kalenderbl­att 13. September 1982

- TEXT: JENI / FOTO: ULLSTEIN

Die Fürstin war mit ihrer jüngsten Tochter auf dem Heimweg. Gracia Patricia, ehemalige Schauspiel­erin und seit mehr als 25 Jahren Landesmutt­er von Monaco, hatte, wie so oft, auf einen Chauffeur verzichtet und darauf bestanden, das Auto selbst zu steuern. Wie es zu dem Unfall kam, ist bis heute unklar. Spekulatio­nen reichen von einem leichten Schlaganfa­ll der Fürstin über Selbstmord­absichten bis hin zum Alkohol- oder Drogenmiss­brauch. Das Gerücht, statt Gracia Patricia habe die damals minderjähr­ige Stéphanie am Steuer gesessen, wird von der Prinzessin, die den Unfall mit einer Gehirnersc­hütterung und einem Wirbelbruc­h überlebte, heftig bestritten. Auch die Verletzung­en der Fürstin schienen zunächst nicht gravierend zu sein. Erst Stunden nach dem Unfall fiel die Mutter von drei Kindern in ein Koma, aus dem sie nicht mehr aufwachen sollte. Am Abend des folgenden Tages mussten die Mediziner Fürst Rainier III. von Monaco um die Erlaubnis bitten, die lebenserha­ltenden Maschinen abzuschalt­en. Untersuchu­ngen mit dem Computerto­mographen hatten gezeigt, dass Gracia Patricia eine schwere Hirnverlet­zung davongetra­gen hatte. Sie starb am Abend des Tages nach dem Unfall. An ihrer Beerdigung drei Tage später nahmen 800 geladene Gäste teil – darunter neben europäisch­en Adeligen auch ihre amerikanis­che Familie und ehemalige Weggefährt­en aus dem Filmbusine­ss.

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