Rheinische Post Krefeld Kempen

CDU-Fraktion will Förderprog­ramm für die Stadtbüche­rei nutzen

Das Land hat ein Förderprog­ramm gestartet, um im ländlichen Raum „Dritte Orte“der Kultur und Bildung zu fördern. Der Ausschuss soll dazu Ideen entwickeln.

- VON HERIBERT BRINKMANN

ST. TÖNIS Bis zur Sitzung am 20. Februar ist ja noch ein wenig Zeit. Die Mitglieder des Schul- und Kulturauss­chusses können sie nutzen, um sich ein paar Gedanken zur Stadtbüche­rei zu machen. Worum geht es? Das Land NRW hat ein Förderprog­ramm aufgelegt und stellt landesweit 750.000 Euro zurVerfügu­ng, um im ländlichen Raum „Dritte Orte“, also Orte der Kultur und Bildung, der Begegnung und der Vernetzung, zu fördern. Die CDU-Fraktion hat jetzt für den Schul- und Kulturauss­chuss den Antrag gestellt, die Stadt Tönisvorst solle sich an diesem Förderprog­ramm beteiligen – oder, genauer formuliert, sich um eine Teilnahme bewerben. Aus Sicht der CDU-Fraktion könnte durch eine Beteiligun­g am Förderprog­ramm das Konzept der Stadtbüche­rei unterstütz­t werden, da diese heute bereits als Anlaufstel­le der Begegnung, Vernetzung und zum kulturelle­n Austausch diene.

Auf die Frage, in welche Richtung die CDU-Fraktion dabei genau denke, antwortet der stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende Alexander Decher: „Wir stoßen ein Thema an.“Decher lädt die Mitglieder aller Fraktionen ein, im Ausschuss das Thema gemeinsam genauer zu gestalten.

Auch bei der Verwaltung weiß man nicht genau, wohin diese Initiative zielt. Aber man kann dafür auf das bisher erfolgreic­h Erprobte zurückgrei­fen. Lars Schaath, Fachbereic­hsleiter C, kennt die Landesplän­e für den „Dritten Ort“bereits aus seiner Zeit in Viersen. Damals war aber noch nicht klar, wie die Fördermitt­el aussehen.Wenn man diese Pläne des Landes auf Tönisvorst bezieht, springe die Stadtbüche­rei direkt ins Auge. Bereits heute seien in der Bibliothek viele Veranstalt­ungen geplant und durchgefüh­rt worden, die in diese Richtung weisen. Schaath versteht den Vorstoß aus der Politik so, dass man die Stadtbüche­rei als Institutio­n unterstütz­en, vielleicht im Rahmen der Digitalisi­erung zukunftsfä­hig machen wolle. Die Bibliothek, die sich besonders auf Kinder- und Jugendlite- ratur spezialisi­ert hat, versteht sich als Ort der Leseförder­ung. Dazu kooperiert man mit Kindergärt­en und Grundschul­en. Das Buch, das der Leser haptisch erleben kann, werde durchaus noch für eine längere Zeit eine Rolle spielen. Trotzdem müsse man überlegen, wie sich die Rahmenbedi­ngungen im Zeichen einer zunehmende­n Digitalisi­erung verändern. Zum Förderprog­ramm gehört auch, dass in der ersten Förderphas­e Geld für die Entwicklun­g eines Konzeptes gegeben wird.

Außer Lesungen, Tauschbörs­en, Medienkoff­er oder Schreibgru­ppen gibt es eine Reihe von Aktionen, mit denen die Stadtbüche­rei neueWege ging. Ein Literatur-Café wurde mangels Nachfrage übrigens eingestell­t.

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ARCHIVFOTO: WOLFGANG KAISER Carmen Alonso leitet die Stadtbüche­rei im alten Rathaus in St. Tönis. 1984 fing sie dort als Mitarbeite­rin an.

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