Rheinische Post Langenfeld

Kreis Mettmann schiebt 287 Asylsuchen­de ab

-

KREIS METTMANN (gök) Die Linke im Kreistag kritisiert die hohe Abschiebeq­uote der Abteilung Ausländera­ngelegenhe­iten und wollte die Zahlen genau wissen. Die Antwort der Verwaltung liegt jetzt vor.

Demnach wurden im vergangene­n Jahr 287 Personen abgeschobe­n, darunter waren 93 Kinder und Jugendlich­e. Zum Vergleich: Der Kreis Arnsberg hat im selben Zeitraum nur eine Abschiebun­g durchgefüh­rt. In diesem Jahr wurden seitens des Kreises Mettmann 136 Abschiebun­gen gezählt, darunter waren 46 Kinder und Jugendlich­e. Hinzu kommen 199 Personen, die freiwillig ausgereist sind, ohne Fördergeld beantragt zu haben. Die Abschiebe-Kosten für den Kreis lagen nach Rückerstat­tungen bei 13.000 Euro. Gerade bei Kindern und Jugendlich­en solle die Behörde ihre Möglichkei­ten genau prüfen, beantragt Ilona Küchler von den Linken: Sie seien aufgrund ihrer Fluchterfa­hrung vielfach traumatisi­ert und bräuchten Hilfe.

Albanien, Serbien und der Kosovo stehen auf der Liste der Länder, in die meisten Abschiebun­gen und freiwillig­en Ausreisen gegangen sind, oben. Asylsuchen­de aus diesen Ländern haben so gut wie keine Chance auf Anerkennun­g, da es sich um sichere Drittlände­r handelt. Das Hildener Sozialamt weiß von Familien, deren Gerichtsve­rfahren acht Jahre gedauert haben – und doch mit einer Ausreise endeten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany