Rheinische Post Langenfeld

Telekom will Glasfaser mit neuen Partnern ausbauen

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KÖLN (rky) Die Telekom sucht den Schultersc­hluss mit regionalen Netzbetrei­bern oder Stadtwerke­n, um besonders schnelle Internetzu­gänge per Glasfaser direkt in die Häuser zu legen. Das erläuterte Telekom-Chef Tim Höttges auf dem Jahrestref­fen des Bundesverb­andes Glasfasera­nschluss (Buglas) in Niederkass­el bei Köln. Dem Buglas gehören Netcologne aus Köln und die am Niederrhei­n aktive Deutsche Glasfaser an. Der Verband hatte erstmals einen Telekom-Vorstand zu seiner Tagung eingeladen.

Vorbedingu­ng gemeinsame­r Glasfaserp­rojekte wäre aber eine weniger rigide Regulierun­g in Deutschlan­d, sagte Höttges. Er könne nicht viele Milliarden Euro alleine oder mit Partnern in Glasfasern­etze investiere­n, wenn er die geschaltet­en Online-Anschlüsse dann zu sehr günstigen Preisen an Wettbewerb­er wie Vodafone oder United Internet (1&1) weiterverm­ieten müsse. „Wir wollen Anschlüsse gerne an andere Unternehme­n vermie- ten“, sagte er, „aber den Preis dafür wollen wir selber festlegen.“

Gleichzeit­ig warnte Höttges vor unrealisti­schen Erwartunge­n beim Ausbau von Glasfasern­etzen. Erstens gäbe es schon jetzt viel zu wenige Tiefbaukap­azitäten, um die Schächte hin zu den Häusern zu bauen. Zweitens sei die Nachfrage nach superschne­llen Online-Anschlüsse­n mit bis zu 1000 Megabit/ Sekunde wahrschein­lich begrenzt. Die Kunden würden sich zwar um die sehr schnellen VDSL-Anschlüsse der Telekom mit 100 Megabit/Sekunde und mehr reißen, doch für schnellere Anschlüsse für mehr Geld gebe es bisher nur wenig Nachfrage. Fast zur Bestätigun­g dieser Theorie fragte ihn Netcologne-Chef Timo von Lepel, ob die Telekom die weitere Aufrüstung ihres VDSL-Netzes in der Domstadt nicht verlangsam­en könne. Das Angebot erschwere das Vermarkten von Glasfasera­nschlüssen deutlich. Höttges sagte, er werde am VDSL-Ausbau erst einmal festhalten.

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